Mönchengladbach. Zahlreiche Gewerkschaften und Parteien haben am Freitag ihre Stände auf dem Rheydter Marktplatz aufgebaut. Unter anderem nahmen Verdi, IG Metall und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sowie Anhänger der SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen an der Kundgebung teil und forderten: "Arbeit für alle bei fairem Lohn". Dies war das Motto der diesjährigen Veranstaltung. Nach der Kundgebung fand auf dem Platz ein Familienfest statt.
In einer Demonstration waren Teilnehmer, die sich durch Plakate oder Kappen von der Menge absetzten, von der Kirche St. Josef in Hermges zum Marktplatz gezogen. Unter ihnen war auch Erik Jansen (26). "Ich nehme an der Demo teil, weil die Schaffung von Arbeitsplätzen und Ausbildungsstellen gefördert werden muss."
Für OB Norbert Bude ist die Kundgebung keine Pflichterfüllung. Er hält die Traditionspflege des 1. Mai, der auch als Tag der Arbeit bekannt ist, für sehr wichtig und unterstützt diese aus Überzeugung.
Der Verdi-Bezirkschef Gregor Falkenhain forderte würdevolle Arbeit, kürzere Arbeitszeiten und setzt sich für soziale Gerechtigkeit und die Interessen der Arbeitnehmer ein. Da auch er einen Mindestlohn durchsetzen will, damit es in Zukunft keine Altersarmut mehr gibt, rief er alle Anwesenden dazu auf, ihre Unterschrift an einem Stand abzugeben. Er appellierte an alle, dass eine starke Gewerkschaft zwar noch nicht von vornherein Erfolg bedeutet, aber das keine Gewerkschaft auch keinen Erfolg bringen kann.
Die Maikundgebung war auch der Startschuss für das Projekt Klagemauer. Diese soll allen Menschen die Möglichkeit bieten, ihre Probleme aufzuschreiben, die sie sonst nie äußern können. Bis zum 13. September steht die Klagemauer noch an verschiedenen Orten in der Stadt, damit jeder seine Probleme in Bezug auf Arbeit aufschreiben kann.
In der Citykirche und im Internet unter der Seite www.menschenwuerde-und-arbeit.de kann man die Klagemauer dauerhaft erreichen.