1000 Teilnehmer bei Warnstreik Nr. 2
Am Mittwoch fahren keine Busse, und in den Parks wird nicht gearbeitet.
Mönchengladbach. Mit mindestens 1000 Warnstreik-Teilnehmern rechnet Verdi-Geschäftsführerin Mechtild Schratz am Mittwoch in Gladbach. Betroffen von der zweiten Arbeitsniederlegung ist vor allem der Öffentliche Personennahverkehr: Weder Westbus noch NEW-Linien fahren, was vor allem Schüler und Berufstätige trifft. Aber auch bei der Arge und in zahlreichen städtischen Kitas laufe nur wenig. In den Kinderhäusern sollen allerdings Notgruppen eingerichtet werden.
Schratz spricht von einem Vollstreik. Einzige Ausnahme am Mittwoch: die Shuttle-Busse der NEW von den Bahnhöfen Stadtmitte und Rheydt rollen zum Stadion — und zurück. Dort kommt es am Abend zu der spannenden Pokalpartie zwischen der Borussia und den Bayern.
Schratz bezeichnet das Angebot der öffentlichen Arbeitgeber als „Nullangebot“ und „Mogelpackung“. Busfahrer und Erzieherinnen, Hausmeister, Schwimmmeister, Altenpflegerinnen, Beschäftigte der Grünflächenämter und Reinigungsdienste seien empört über das „respektlose Angebot der Arbeitgeber“.
Sauer seien auch Auszubildende. Ihnen zeige der Arbeitgeber die kalte Schulter, indem er keinerlei Zugeständnisse bei der Übernahme mache und Fahrtkosten zu auswärtigen Berufsschulen nicht erstatten wolle, wenn diese unter 75 Euro liegen. Daher werden zahlreiche Auszubildende an den Streiks teilnehmen.
Die Streikenden werden im Sonderzug (7.56 Uhr, Stadtmitte-Bahnhof) zur Kundgebung in Köln mit Verdi-Chef Frank Bsirske fahren.
Streikbetriebe sind laut Schratz unter anderem Stadtverwaltung, NEW, Westbus, Sozialholding und Landeskliniken. Schwimmbäder blieben dicht, Schulen würden für Vereine nachmittags und abends nicht geöffnet.
Grünpflege- und Kanalarbeiten ruhten, der Service bei der Arbeitsagentur sei stark beeinträchtigt, bei Sozialholding und LVR-Klinik gebe es nur Notdienste. Der Busverkehr ruhe ab drei Uhr für 24 Stunden.