1062 Schüler wurden an den Gesamtschulen angemeldet

1062 Schüler wurden an den Gesamtschulen angemeldet, 334 werden abgewiesen.

Foto: Knappe

Mönchengladbach. Rund 80 Kinder weniger als in den Vorjahren werden an den sechs Gesamtschulen in Mönchengladbach angenommen. Durch die Aufnahme behinderter Mädchen und Jungen an einigen Standorten verringern sich Klassengrößen, deshalb dieser Rückgang. Derzeit ist sicher, dass 26 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf aufgenommen werden.

Insgesamt werden damit 728 Neue im Schuljahr 2014/2015 in den Gesamtschulen starten. Für 334 Kinder beziehungsweise ihre Eltern gibt es schlechte Nachrichten. Sie werden nicht ihre Wunschschule besuchen. Die meisten Anmeldungen und damit Abgewiesenen gibt es in Hardt und Rheydt-Mülfort.

Schuldezernent Gert Fischer wertete die aktuellen Zahlen als positiv. „Wir erkennen eine gewisse Entspannung“, sagte er im Schulausschuss am Mittwoch. Die Abweisungen sind auf einem Tiefstand. Im vergangenen Jahr waren es 400 gewesen, im Jahr 2012 ebenfalls fast 400 und 2011 rund 500.

Die schulpolitische Sprecherin der FDP, Nicole Finger, erinnerte an Zeiten, in denen „mehr Kinder abgewiesen als angenommen wurden“. Es sei schön, dass man davon „meilenweit entfernt“ sei und dass „alle, auch die schwächeren Schulen, ihre Klassen von alleine voll bekommen“, sprich: nicht auf Zuweisungen von Schülern angewiesen sind, die eigentlich eine andere Wunschschule hatten.

Auch der Vorsitzende des Schulausschusses, Ulrich Elsen (SPD), wertete es als positive Nachricht, dass „alle Gesamtschulen eine gesicherten Bestand haben“. Es hatte zuletzt Befürchtungen gegeben, dass das politische Chaos um die Standortfrage der Gesamtschule Stadmitte (die WZ berichtete) dort für einen deutlichen Einbruch bei den Anmeldungen sorgen könnte. Auch die Tatsache, dass alle, die verwiesen werden, einen Platz gemäß ihrer Schulempfehlung in einer anderen Schule bekämen, sei erwähnenswert.

Für Elsen zeigt sich allerdings gleichzeitig, „dass der Wunsch nach integriertem Unterricht ungebrochen ist“. Nach der Kommunalwahl werde man den Schulentwicklungsplan „noch einmal anpacken“ müssen.

Plätze in der Sekundarstufe II (gymnasiale Oberstufe) habe man genügend. Das Problem seien die Plätze in der Sekundarstufe I (Mittelstufe). Dabei könne womöglich das Modell der Sekundarschulen helfen, so Elsen. Interessant findet er auch einen Ansatz der Bezirksregierung Düsseldorf, an bestehende Schulsysteme organisatorisch weitere Gruppen der Sekundarstufe I anzugliedern — beheimatet in anderen Räumlichkeiten, also ohne Platzprobleme in den bestehenden Gesamtschulen. „Wir hätten im Hauptschulbereich eine Menge Gebäude zur Verfügung“, so Elsen.

Bisher sei das rechtlich wohl nicht möglich gewesen, aber so könne man dem Elternwillen entsprechen und die Schüler in diesen Gruppen könnten auch später entscheiden, doch das Abitur zu machen. „Es ist ja bekannt, dass ein erklecklicher Teil an Schülern mit Hauptschulempfehlung in den Gesamtschulen am Ende Abi macht. Das ist das Prinzip der sich dynamisch entwickelnden Begabungen.“