200 Tonnen Fleisch vernichtet
Die Mengen waren bei Vital im Kühlhaus gelagert. Ermittlungen sind weitestgehend abgeschlossen.
Mönchengladbach. Vermutlich am Mittwoch will die Polizei offiziell sagen, wie es zu dem Großbrand bei der Neuwerker Vital Convenience GmbH an der Krefelder Straße (Neuwerk) kam. Bei dem Brand mit der Riesen-Rauchsäule entstand ein immer noch nicht näher bezifferter Millionen-Schaden. Etwa 100 Mitarbeiter sind betroffen. Ob der Betrieb wieder aufgebaut wird, darüber schweigt die Muttergesellschaft, die Emmericher Baho-Gruppe, weiterhin.
Während Brandsachverständige der Polizei auch gestern ermittelten, sind Mitarbeiter des Neusser Entsorgers Rieck dabei, mit Baggern mindestens 200 Tonnen Fleisch in Container zu kippen. Und zwar an den Stellen, die von den Ermittlern freigegeben wurden.
"Der Inhaber der Fleischfabrik hat uns damit am 2. Mai beauftragt", erklärt Geschäftsführer Stefan Rieck.
Zehn Rieck-Mitarbeiter sind mit zwei Baggern im Einsatz. Das völlig verkohlte Fleisch liegt unter den Resten der Stahlbetonhalle mit Kühlhaus, die niederbrannten. Zum Großteil ist es mit den Kunstoffverpackungen verschmolzen.
Mit drei Container-Fahrzeugen werden die großen, unbrauchbaren Fleischmengen zur Uerdinger Müllverbrennungsanlage gebrannt. Dort werden sie bei hohen Temperaturen vernichtet.
Hierbei stößt der Krefelder Großofen an seine Grenzen, denn das Gammelfleisch hat laut Rieck-Projektleiter Daniel Gartmann einen schlechten Brennwert. Eine Weiterverarbeitung zu Tiernahrung sei verboten worden. Heute soll die Entsorgung der Fleisch-Reste abgeschlossen werden.
Bei Vital wurden gut 4000 Tonnen/Jahr Fleisch verarbeitet. Ob zu Frikadellen, Hamburgern oder Nuggets. Laut Rieck zählte Vital zu den größen Dönerherstellern Europas. Baho selbst äußert sich nur zurückhaltend zu Fragen von Medienvertretern.