261 369 Einwohner — Gladbach wächst wieder
Die Bevölkerung schrumpfte nicht weiter. Es gibt mehr polnische und weniger türkische Mitbürger.
Mönchengladbach. Erstmals seit Jahren ist Gladbach nicht geschrumpft. Ende des vergangenen Jahres lebten in unserer Stadt 261 369 Menschen — 342 mehr als Ende 2011. Im Zeitraum von 2003 (267 190) bis 2011 war die Zahl der Gladbacher um 6163 Personen gesunken. Eine Tendenz, die auch in anderen Großstädten zu verzeichnen ist.
Diese Daten — und mehr — haben Mitarbeiter des Stadt-Fachbereichs Stadtentwicklung/Planung ermittelt und in einer Broschüre zusammengestellt. Sie hat 20 Seiten und analysiert die Bevölkerungsentwicklung von 2003 bis 2012.
Die Statistik informiert über Geburten, Sterbefälle, Zu- und Fortzüge. Sie soll hilfreich sein bei Fragen zur Siedlungsstruktur, zum Wohnungsmarkt, zu Umwelt, Ver- und Entsorgung sowie zur Verkehrsbelastung.
Aus dem Zahlenwerk: In den neun Jahren (2003-2012) nahm der Anteil der Deutschen in Gladbach um 7518 auf 232 171 Personen ab. Bei den Ausländern gab es einen Anstieg auf 29 198 Bürgern. In Prozenten: Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung stieg von 10,3 (2003) auf 11,2 Prozent (2012).
7240 Personen mit türkischem Hintergrund leben in Gladbach, 2003 waren es fast 14 Prozent mehr. Ein Grund sei, dass viele Türken die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen hätten, sagt ein Stadtsprecher.
Verdreifacht hat sich zum Beispiel die Anzahl der Personen mit polnischer Staatsangehörigkeit — auf jetzt 2631. Infolge der „Euro-Krise“ zogen viele Griechen und Spanier nach Gladbach. Parallel stieg die Zahl der Asylsuchenden gerade aus Südosteuropa auf Rekordhöhe an. Zeitweilig waren es 2012 mehr als 500 Erwachsene, Jugendliche und Kinder.
Dass Gladbach immer älter wird, ist nichts Neues. Mittlerweile sind rund 53 760 Menschen über 65. Die Zahlen bei Kindern und Jugendlichen gehen zurück, unverändert geblieben ist, dass es mehr Sterbefälle als Geburten gibt.
Gründe für den Anstieg der Bevölkerung nennt der Bericht auch: Einführung der Zweitwohnungssteuer 2010 bei gleichzeitig steigender Anzahl von Studenten — Abitur nach zwölf Schuljahren plus Wegfall der Wehrpflicht — seit 2011. Durch den „doppelten Abiturjahrgang“ sei in diesem Jahr mit einer weiteren Zunahme der Studenten zu rechnen.
Kurz- bis mittelfristig werde sich Einwohnerzahl wieder verringern. Hier nennen die Statistiker den „Sterbeüberschusses“ als Ursache.
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