40 Prozent des Mülls im Sack gehören nicht rein

Essensreste und Windeln in gelben Säcken: Entsorger kündigt stärkere Kontrollen an.

Mönchengladbach. "Fehlwürfe" heißt es harmlos. Gemeint sind stinkende Windeln und Essensreste, aber auch Kunststoffspielzeug oder Videokassetten. Alles Dinge, die nichts in gelben Säcken zu suchen haben. Und doch stellen viele Mönchengladbacher die großen Tüten so gefüllt an die Straße.

Der städtische Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung und die Firma HML GmbH, die die Säcke in der Stadt einsammelt, haben ermittelt, wie groß der Anteil dieser "Fehlwürfe" ist. Laut HML-Geschäftsführer Heino Eickes wurde bei Sortieranalysen festgestellt, dass "über 40 Prozent des Inhaltes der gelben Säcke aus Fehlbefüllungen bestehen". Auch Verpackungen aus Glas, Papier oder Pappe sind in den Säcken zu finden. Aber der überwiegende Teil ist Restmüll.

In Zukunft soll deshalb strenger kontrolliert werden. Wird unzulässiger Abfall entdeckt, will man den Verursacher ermitteln und zur Rede stellen. Das wird nicht immer funktionieren, zum Beispiel vor Mehrfamilienhäusern. "Aber man darf nicht die Nachbarn unterschätzen. Die merken so was auch", sagt Arnd Tulke vom städtischen Fachbereich. Bürger, die sich ärgern, weil fremde Säcke vor ihrer Türe stinken, können sich an die Hotline wenden: Tel. MG 259525.

Die "Fehlwürfe" kosten alle Bürger Geld. Denn ob Absicht oder Unwissenheit: Würde der Restmüll, der hier fälschlicherweise in gelben Säcken landet, über die normale Mülltonne entsorgt, wo er reingehört, dann müssten in Mönchengladbach 17960 Abfalleimer mit 35-Liter-Volumen zusätzlich angemeldet werden. Einige sparen auf Kosten der Allgemeinheit Müllgebühren. "Die 17960 Systemabfalleimer entsprechen einer entgangenen Jahresgebühr von über 4,26 Millionen Euro", sagt Wolfgang Peters, stellvertretender Fachbereichsleiter Umweltschutz und Entsorgung.

Die gelben Säcke sind nur für Leichtverpackungen bestimmt. Das sind etwa Folienverpackungen, restentleerte Joghurtbecher, Milch- und Safttüten, Cremedosen und Konservendosen. Eine detaillierte Darstellung, womit der gelbe Sack gefüllt werden darf, ist direkt auf dem gelben Sack selbst, im Abfallkalender oder im Internet zu finden: