Achim W.: Überfall — oder ein tragischer Unfall?
Der am Sonntag schwer verletzt aufgefundene Achim W. liegt weiterhin im Koma. Die Ermittler tappen im Dunkeln.
Mönchengladbach. Fünf Tage ist es bereits her, dass Achim W. blutend auf einem Aldi-Parkplatz in Graal-Müritz bei Rostock aufgefunden wurde. Fünf Tage, und immer noch weiß niemand, was dem Mönchengladbacher in der Nacht zu vergangenen Sonntag zugestoßen ist. War es ein Überfall, ein Streit? Oder womöglich doch nur ein tragischer Unfall?
Fest steht, dass W. gegen 7.30 Uhr am Sonntagmorgen mit schweren Kopfverletzungen von einem Zeugen auf dem Parkplatz bemerkt wurde. Selbst kann der 50-Jährige, der nach Aussage der Rostocker Polizei in der IT-Branche tätig ist, bislang allerdings keine Angaben zu den Geschehnissen machen — denn er liegt seither im Koma.
„Die Ärzte können noch nicht sagen, wie schwer die Verletzungen sind und wann er wieder aufwachen wird“, sagt Staatsanwältin Maureen Wiechmann. Dabei wäre er wahrscheinlich der einzige, der Licht in den kuriosen Fall bringen könnte. „Bei uns sind bislang keine Hinweise eingegangen“, so Wiechmann.
Immerhin ist es den Ermittlern mittlerweile gelungen, den Tatzeitraum ein wenig einzugrenzen. Achim W. war bereits seit zwei Wochen als Kur-Gast in dem kleinen Ostseeheilbad. Graal-Müritz ist eine kleine Gemeinde mit rund 4300 Einwohnern. „Am Samstag gegen 22.15 Uhr wurde er zuletzt gesehen“, sagt Wiechmann. Achim W. habe in einer Kneipe Fußball geschaut, dabei „einiges getrunken“, und habe sich dann gegen 22.15 Uhr aus der Gaststätte verabschiedet.
Streit oder ähnliche Auffälligkeiten habe es den Ermittlungen zufolge in der Kneipe aber nicht gegeben. „Er wollte nach Hause“, sagt Wiechmann. Beim Verlassen der Gaststätte verliert sich die Spur. Das Lokal liegt nur rund 200 Meter entfernt von dem Discounter, an dem W. am nächsten Morgen aufgefunden wurde. „Er war ein wenig ausgekühlt“, so die Staatsanwältin. Darum sei es wahrscheinlich, dass der Verletzte schon eine Weile dort gelegen habe.
Doch all das bringt die Beamten bei der Lösung des Falls nicht weiter. Ein Verbrechen scheint die wahrscheinlichste Variante, aber auch ein Unfall sei weiterhin nicht völlig auszuschließen, so Wiechmann. Nun hofft die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung — oder darauf, dass Achim W. wieder erwacht.