Ärger um höhere Hundesteuer

Von Haltern gibt es Kritik. Ampel sieht Gegenleistung.

Mönchengladbach. In den Internet-Foren wettern Hundehalter und Hundelobby gegen die höhere Steuer für ihren Pfoten-Liebling. Da ist vor allem von Abzocke die Rede, nicht wenige der Kommentare befinden sich im Bereich der Gürtellinie oder darunter.

2011 soll der Vierbeiner jährlich 138 Euro kosten, noch sind es 120 Euro. Auch in der Politik kläfft man sich in Sachen Hundesteuer zunehmend harscher an.

Beispiel: Hauptausschuss. Da löste CDU-Fraktionschef Hans-Peter Schlegelmilch mit seinem Nein für mehr Geld von den Hundefreunden und der bissigen Bemerkung in Richtung FDP („Wo ist denn die Steuersenkungspartei FDP?“) einen lebhaften Schlagabtausch aus.

Karl Sasserath konterte prompt auf die CDU-Ablehnung. Die verwundere ihn doch sehr, schließlich schaffe die Stadt Hunde-Auslaufflächen (Hundewiesen), deren Herrichtung und Unterhaltung unter anderem über die Steuer bezahlt würden. Sasserath: „Wir kassieren nicht nur, wir leisten auch etwas.“ Der SPD-Fraktionsvorsitzende Lothar Beine rechtfertige das Mehr ebenfalls, schließlich hätte der Stadtkämmerer anfangs sogar eine Anhebung um 30 Prozent gefordert, um die kraterförmigen Löcher im Stadthaushalt zu stopfen.

Nun sind es 15 Prozent. Anno Jansen-Winkeln von der FDP kanzelte die Schlegelmilch-Äußerungen mit der ironischen Bemerkung ab: „Das ist aber eine nette Oppositionshaltung. Als Realpolitiker und nicht als Phantasiepolitiker muss man solche Erhöhungen mittragen.“

Stadtfinanzchef Bernd Kuckels (FDP) ist auch auf die Mehreinnahmen aus dem Topf Hundesteuer angewiesen. Die höheren Beträge bringen ihm im kommenden Jahr rund 200 000 Euro mehr in die Kasse. Insgesamt kassiert die Stadt für die mehr als 13 000 registrierten Kläffer in der Stadt ab 2011 rund 1,55 Millionen Euro.