Aktion gegen Einbrüche: Riegel vor — denn sicher ist sicher
Die Polizei will die Aufklärungsquote bei Einbrüchen weiter steigern und ruft die Bürger zu größter Aufmerksamkeit auf.
Mönchengladbach. Auch wenn die Zahl der Einbrüche seit August auf gleichem Niveau ist, ist die Polizei besorgt. „Im ersten Halbjahr 2012 ist sie um zehn Prozent gestiegen,“ sagt Jürgen Lützen, Pressesprecher der Gladbacher Polizei.
Hier folgt die Stadt dem landesweiten Trend. Die staatlichen Ordnungshüter haben daraufhin ihre Bemühungen verstärkt und die Aufklärungsquote von elf auf 14 Prozent gesteigert. „Der Einsatztrupp Kriminalität wurde um sechs Mann aufgestockt“, sagt Lützen über eine der Maßnahmen.
„Riegel vor — Sicher ist sicherer“ ist eine landesweite Aktion der Polizei, die auch die Bürger in die Plicht nimmt. „Das können sie in dreifacher Hinsicht tun“, sagt Manfred Marks, der Gladbacher Projektleiter.
Wer Beratung sucht, wie er seine Wohnung sichert, bekommt sie im Präsidium an der Friedrich-Ebert-Straße. „Der Andrang ist so groß, dass wir schon Gruppenveranstaltungen anbieten“, sagt Peter Kiewitt vom Kommissariat Vorbeugung. „Bei Menschen, die bereits Opfer eines Einbruchs waren oder älteren und gehbehinderten Menschen kommen wir auch raus“, sagt sein Kollege Franz J. Thiel.
Marks ruft die Bürger auf, mit Aufmerksamkeit ebenfalls zum Eindämmung der Einbrüche beizutragen. „Melden Sie uns, wenn Ihnen etwas Verdächtiges auffällt“, appelliert er. Er weiß um die Scheu vieler Bürger, womöglich eine bürokratische Lawine loszutreten. „Bitte informieren Sie uns“, sagt er. „Wir arbeiten daran, jeden Anruf ernst zu nehmen und unbürokratisch zu helfen.“
Wer beispielsweise nachts auf der Straße Menschen beobachtet, die nicht in ihr Wohnviertel gehören, könne getrost die 110 wählen, sagt Marks. „Manchmal lässt es die Einsatzlage nicht zu, sofort loszufahren, was nicht heißt, dass uns so ein Anruf lästig ist.“
Wenn Polizisten am Telefon anders reagierten, als man das erwartet habe, solle man sich nicht entmutigen lassen. „Weisen Sie auf unseren Aufruf hin“, sagt er. So habe beispielsweise der Hinweis einer Nachbarin geholfen, die Täter zu finden, die eine 86-Jährige beraubt hatten. Sie hatte gesehen, wie zwei Jugendliche ein Portemonnaie in ein Gebüsch warfen.
Für Menschen die nachts im Schlaf von einem Einbruch überrascht werden, hat Rolf Flocken, Leiter des Einbruchs-Kommissariats, einen Tipp: „Rufen Sie die 110, machen Sie sich bemerkbar und das Licht an. Fordern Sie den Einbrecher auf zu gehen und machen dann auch den Fluchtweg frei.“