Altstadt-Opfer in kritischem Zustand

Der Fall um David M. (21) wird immer widersprüchlicher.

Mönchengladbach. David M. (21) liegt weiterhin in kritischem Zustand in der Düsseldorfer Uniklinik — das sagt die Polizei. Aus seinem Umfeld gibt es widersprüchliche Meldungen. Mal hieß es, er sei verstorben, dann wieder, er werde nur von Maschinen am Leben gehalten, zuletzt sollte es wieder einen Hoffnungsschimmer geben.

So widersprüchlich die Meldungen zum Zustand des jungen Mannes sind — so widersprüchlich ist all das, was mit der Nacht zum Sonntag zusammenhängt, in der David M. vom Sohn eines Kioskbesitzers an der Waldhausener Straße mit einem Faustschlag niedergestreckt wurde und mit dem Kopf auf das Pflaster schlug.

Die Gruppen um die türkische Kioskbetreiber-Familie und die Freunde von David M. beschuldigen sich gegenseitig, nun Bekannte zu suchen, die als vermeintliche Zeugen auftreten könnten. Denn im Internet kursieren verschiedenste Versionen vom Tatablauf und von dem, was danach geschah.

Die Polizei führt immer noch Vernehmungen durch, versucht, das Puzzle zusammen zu setzen. „Aber bislang war keine Aussage dabei, in der ein anderer Tatablauf geschildert worden wäre, als er uns bislang vorlag“, sagt Polizeisprecher Willy Theveßen. Demnach sollen David und seine Freunde im Kiosk alkoholisiert laut geworden und rausgeworfen worden sein.

Als sie nicht gehen wollten, schlug der 20-Jährige aus der Kioskbesitzer-Familie zu. Später soll einer der Freunde von David verfolgt und zusammengeschlagen worden sein. Theveßen bestätigt, dass es diese Anzeige gibt. Aber nicht nur diese. Inzwischen hat die ursprüngliche Tat andere nach sich gezogen. Am Sonntag waren Freunde und Bekannte von M. auch aus größerer Entfernung zu dem Kiosk angereist. Am Montag riss der Zustrom nicht ab.

Die Polizei musste vorbeischauen, Anzeigen aufnehmen, weil wieder mal wechselseitig beleidigt und geschlagen worden war. Den „Höhepunkt“ markierte Montagnachmittag ein Bekannter (42) von David, der den Kioskbesitzer bedrohte und „Mörder“ nannte. Auch von der Polizei wollte er sich nicht beruhigen lassen. Er beschimpfte und bespuckte Beamte, einem Oberkommissar biss er ins Bein. Nun wurde er von einem Amtsarzt in die Psychiatrie eingewiesen.

Der Kiosk und die Betreiber-Familie werden von der Polizei geschützt.