Amateur-Filmer Michael Preis: „Ich verstehe mich als Jäger“
Der Amateur-Filmer Michael Preis stellt eines seiner prämierten Werke in der Musikschule vor.
Mönchengladbach. „Ich verstehe mich bei einem Filmprojekt als Jäger und nicht als Sammler“, sagt Michael Preis. Wenn der 68-Jährige mit seiner Filmkamera in ein fremdes Land reist, dann hat er sich vorher bereits intensiv mit seinem Ziel beschäftigt.
Mit diesen Geschichten im Kopf macht sich Michael Preis vor Ort auf die Jagd nach Bildern. Es sind die fremden Kulturen und die Menschen, die Michael Preis faszinieren. Davon erzählen seine Filme, die immer Ausdruck eigener Betroffenheit sind. Ein wichtiges Ziel hat der Dortmunder mit seinem Beitrag erreicht, wenn beim Zuschauer „Nachdenklichkeit entsteht“.
Für einen der erfolgreichsten deutschen Amateur-Filmer ist es „eine ganz besondere Gelegenheit“, am Sonntag, 27. November, dem Mönchengladbacher Publikum seinen in Indien gedrehten und beim Deutschen Amateur-Filmfestival (DAFF) prämierten Beitrag „Über Leben in Kolkata“ präsentieren zu können.
Unter dem Titel „Die Besten“ lädt der Filmklub „Objektiv“ in diesem Jahr zum zweiten Mal zu dieser Kurzfilm-Matinee ein: „Diese Filme sind viel zu schade, um in der Schublade zu landen“, findet Gerhard Comelli, Leiter des Filmklubs.
Die fünf Amateur-Filmer haben sich mit ihren Beiträgen in unterschiedlichen Kategorien gegen rund 600 Wettbewerbs-Teilnehmer unter die sechzig besten Filme qualifiziert, die beim DAFF antreten: „Es ist die Spitzenschau des nicht kommerziellen Films in Deutschland“, sagt Comelli.
Mit Unterstützung von Filmexperten hat „Objektiv“ aus diesem Spitzenangebot fünf Beiträge ausgewählt. „Hommage an Hanel“ ist eine 18-minütige Reportage der Autoren Bernd Schulze-Willebrand und Jurij Logutenok über den politischen Karikaturisten Walter Hanel. Doris von Restroff hat sich in der indischen Provinz Nagaland auf die Spuren früherer Kopfjäger begeben.
„Im Land der letzten Kopfjäger“ heißt der 12-minütige Beitrag der Amateurfilmerin. „Die Naturlandschaft“ ist ein Film von Harald Erdmann. Mit ruhigen Bildern von Flora und Fauna wirbt der Autor für den Erhalt von Flusslandschaften und den Schutz des Trinkwassers. Horst Orlich ist eine bekannte Größe der Kategorie Fantasie-, Experimental- und Animationsfilme. „Ausbruch“ heißt der siebenminütige Beitrag des Filmemachers.
„Das besondere unseres Festivals: Alle Autoren sind anwesend und stellen ihren Filme vor“, so Comelli. Der Klub überreicht den Amateurfilmern als Erinnerungsgabe ein Windlicht aus Glas. Jeder Film bekommt außerdem einen Filmpaten an die Seite gestellt.