Ampelmännchen erobern Mönchengladbachs Straßen

Ein Kultobjekt aus dem Osten Deutschlands erobert die Straßen in Mönchengladbach und verbessert die Sicherheit für Fußgänger - vor allem der Kinder.

Mönchengladbach. Dynamischen Schrittes marschiert das grüne Männchen mit dem runden Hut los. Währenddessen breitet sein roter Kumpel die Arme aus und sagt "Stop".

Ziemlich eindeutig - und genau deshalb hat das ostdeutsche Ampelmännchen nun auch in Mönchengladbach Einzug gehalten. Die Aktion "Kids in MG - sicher unterwegs" hat ihm bereits an fünf Ampeln in der Stadt den Vorzug vor der gewohnten Symbolen der Fußgängerampeln gegeben.

"Die Ampelmännchen haben eine eindeutige Symbolik", erklärt Ralf Klöpper. Er ist bei der Stadt Mönchengladbach für die Verkehrstechnik zuständig. Und: So selten, wie die ostdeutschen Ampelmännchen auf westdeutschen Straßen sind, so groß ist auch die Aufmerksamkeit, die sie erregen.

"Landauf, landab ist unter Fachleuten bekannt, dass diese lustigen Ampelmännchen auch gerade bei Kindern mehr Aufmerksamkeit erregen", sagt Dirk Rütten vom städtischen Presseamt.

Deshalb befinden sich die Ampelmännchen mit Hut vor allem in der Nähe von Schulen und Kindergärten. "Es geht darum, Gefahrenstellen für Kinder zu minimieren", sagt Klöpper.

Die fünf Gladbacher Ost-Ampeln stehen an ebensolchen Orten: der Dahlener Straße/Bogenstraße, am Kindergarten Blumenberger Straße, an der Grundschule Bachstraße sowie an der Kreuzung Reyerhütter Straße/Ackerstraße und Lürriper Straße, Ecke An der Rohrmühle.

Muss eine neue Ampel her oder eine bestehende technisch aufgerüstet werden, prüft das städtische Amt, ob das ostdeutsche Ampelmännchen hier sinnvoll sei, so Klöpper. Allerdings gilt: "Wir setzen es nur punktuell ein, weil es dann gewöhnlicher wird." Und vielleicht nicht mehr so viel Aufmerksamkeit erregt.

Dabei gehört das Ampelmännchen noch nicht einmal zur Norm der "Richtlinie für Lichtsignalanlagen". Die sieht nämlich das Symbol der alten Bundesländer vor. Das ist geschlechtslos, gibt sich weder als Männlein noch als Weiblein zu erkennen.

Die Kollegen aus dem Osten hingegen sind eindeutig männlich, Hut inklusive. Die Gleichstellung von Mann und Frau torpediert von den grün-roten Männchen? Noch gebe es solche Bedenken, erklärt Klöpper.

"Ich glaube, es dauert noch ein paar Jahre, bis das Ost-Ampelmännchen in die Normen aufgenommen wird", sagt Klöpper. Bis dahin wird es im Westen der Republik der Mann für die besonderen Fälle bleiben.