Aquarell: Visuelle Welten eines Malers
Rüdiger Gellissen zeigt 21 Arbeiten.
Mönchengladbach. So vielseitig, wie Rüdiger Gellissen sich in den letzten drei Jahrzehnten im Privatleben zeigte, so vieldeutig arbeitet der Gladbacher unter seinem Pseudonym Talis im Bereich der bildenden Kunst. Für den 54-jährigen früheren Lehramtstudenten gab und gibt es nach eigenen Angaben „nichts Halbherziges“.
27 Jahre lang spielte Gellissen professionell Tischtennis und ist seit nunmehr 20 Jahren bei der Deutschen Post beschäftigt. Zeitgleich, als er hinter kleinen Bällen her jagte, fand der „alte Sozialdemokrat“ seinen Freiraum und ein zusätzliches Standbein: die Malerei. Hierbei entwickelte sich Rüdiger Gellissen im Laufe der Jahre zu einem versierten Künstler mit verschiedensten Aquarelltechniken.
Eine aktuelle Schau von insgesamt 21 Arbeiten in der Geschäftsstelle der Linken in Rheydt in der Hauptstraße zeigt, wie vielseitig und vielschichtig er mit den Begriffen Farben, Formen und Figuren umgeht und dabei zwischen visuell bizarren Welten wandert. Seine lebhaften, stets mit mehreren Inhalten gefüllten Werke teilen sich in vier Kategorien ein: Komplex-symbolistische Bilder, surrealistische Arbeiten, Stillleben und Landschaftsimpressionen.
Zunächst gezeichnet, dann koloriert und mit einer eigens entwickelten Schwammtechnik bedacht, entstanden somit Kompositionen, die Erinnerungen an René Magritte oder Salvador Dali hervorrufen. Mal erkennt Gellissen alias Talis die „Zeichen der Zeit“, die unter anderem von Auto, Computer und Handy bestimmt werden, mal beschäftigt er sich beim „Aquarium“ mit dem Thema Umweltzerstörung oder spielt mit den Wahrnehmungen des Betrachtens als „Bild im Bild“.
Wer Lust hat, die vielen optischen Rätsel zu entschlüsseln: Die Ausstellung ist noch bis zum 14. Januar in der Hauptstraße 2, dienstags bis freitags von 10 bis 12 Uhr sowie von 16 bis 18 Uhr zu sehen. jek