Armutszeugnis für Politiker
Die Wirtschaftsjunioren befragen 1038 Leute.
Mönchengladbach. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten von der Politik weniger Gequatsche, dafür schnellere Entscheidungen. Nicht nur in der Schulpolitik. Das ist ein Ergebnis der Umfrage unter 1038 Personen zwischen 16 und 64 Jahren, die Gladbachs Wirtschaftsjunioren im April in Stadtmitte und Rheydt durchführten.
Und auch das dürfte gerade mit Blick auf die August-Kommunalwahl für manchen Politiker interessant sein: 53 Prozent der Interviewten hatten sich, auch wenn das drei Monate zurückliegt, noch nicht auf einen Kandidaten/Kandidatin festgelegt.
Wesentlicher Bestandteil der Interviews waren drei "Kreisfragen". Und die begannen mit "Wie zufrieden sind Sie mit....?" Bei der Reizvokabel Sauberkeit in unserer Stadt kreuzten 55 Prozent sehr gut bis befriedigend an.
Bei der Kinderbetreuung - nur 31 Prozent sind mit dem jetzigen Angebot zufrieden - gibt es ebenso Handlungsbedarf wie beim Freizeitangebot (46 Prozent sagen okay).
Schlechte Noten erhalten die Politiker. 28 Prozent bescheinigen Zufriedenheit mit ihrer Arbeit, die große Mehrheit winkt aber ab.
Bei der Frage "Wo muss die Politik nach der Kommunalwahl endlich handeln?", ergibt sich eine klare Hitliste: Mit dem energischen städtischen Schuldenabbau müsse begonnen werden, das sagen 57 Prozent der Befragten.
46 Prozent dringen auf eine "Belebung der Innenstädte". Dabei ging es nicht um die Frage, ob die geplante GroßGalerie im Bereich des alten Theaters an der Hindenburgstraße Priorität genießt oder nicht. Infrastrukturmaßnahmen/Straßensanierung sehen 34 Prozent als vordringlich an.
Von den Angesprochenen sind 52 Prozent männlich, 30 Prozent haben Abitur, etwa ein Drittel der Teilnehmer ist 18 bis 39 Jahre.
Warum die Jung-Unternehmer die Umfrage starteten? "Wir wollen die Ergebnisse vor allem der Politik zur Verfügung stellen und Gladbach interessanter machen", sagt Karin van Soest-Schückhaus vom Vorstand.