Aufschwung jetzt schwarz auf weiß
Auf der Messe Expo Real wurde gestern ein positiver neuer Standortbericht für Mönchengladbach präsentiert. Doch er benennt auch Herausforderungen. Baugebiete werden knapp.
Im Brustton der Überzeugung bescheinigt der Präsident der IHK Mittlerer Niederrhein, Heinz Schmidt, dem Gladbacher Aufschwung, noch lange nicht am Limit zu sein: „Da ist noch viel in der Pipeline.“ Doch um die positive Entwicklung weiter voranzutreiben, sind gute Kennzahlen und entsprechendes Abschneiden in denjenigen Tabellen vonnöten, auf die Investoren so gerne schauen. Auf der Münchner Gewerbe-Immobilienmesse Expo Real konnten IHK und Wirtschaftsförderung gestern eine solche Datenbasis präsentieren. Das brandaktuelle Standort- und Wirtschaftsprofil des Hamburger Beratungsinstituts Georg Consulting „weist uns nach, dass wir erstaunlich gut abschneiden“, sagt WFMG-Geschäftsführer Ulrich Schückhaus. In vielen Bereichen hat Gladbach seine gute Entwicklung nun schwarz auf weiß.
Bei der Infrastruktur ist Gladbach spitze. Hinsichtlich der überregionalen Erreichbarkeit belegt Gladbach unter den 30 größten Städten Platz neun, im Umkreis von 100 Kilometern lassen sich 15 Millionen Konsumenten erreichen.
Der stadteigene Masterplan, Minto, Junkers-Hangar, Hochschule, Regiopark und die entstehende Textilakademie werden als überregional ausstrahlende „Magneten“ genannt, ebenso die Entwicklungsmöglichkeiten im JHQ. Außerdem bescheinigt die Untersuchung der Stadt, seit 2012 die demografische Trendwende geschafft zu haben. Binnen drei Jahren wuchs die Einwohnerzahl um fast ein Prozent. Als besonders positiv wird der überdurchschnittlich hohe Anteil der 15- bis 24-Jährigen gewertet: Er liegt fast einen Prozentpunkt über dem Bundesschnitt.
Positiv ist auch der Bereich Arbeitsmarkt Dass die Arbeitslosigkeit sukzessive gesunken ist, ist nicht neu. Doch die Georg-Erhebung zeigt auch: Gladbach entwickelt sich zur Pendlerstadt, 41 Prozent aller hier Arbeitenden kommen von außerhalb. Und: Die Beschäftigung in den so genannten wissensintensiven Wirtschaftszweigen hat sich gut entwickelt.
Der Bericht sagt auch, dass Gladbach den Strukturwandel vollzogen und sich zu einem Dienstleistungszentrum entwickelt hat. 75 Prozent aller Beschäftigten arbeiten in diesem Sektor. Erfolge bei Ansiedlungen sind bekannt, doch langsam gehen die Flächen aus. Sowohl bei Gewerbe- als auch bei Wohnflächen. „Wir müssen Baugebiete produzieren“, sagt Schückhaus. EWMG-Prokurist Reinhard Schnabel nennt ein Beispiel: Für 21 Grundstücke im Bereich Rönneter fanden sich binnen zwei Tagen 60 Interessenten.