Auto mit Steinen beworfen

Drei Jugendliche haben Autos auf der Waldnieler Straße beworfen. Ein ähnlicher Fall ereignete sich im Sommer.

Foto: Reichartz

Der 34-jährige Dülkener hatte mit seinem Wagen die Autobahn verlassen und war auf der Waldnieler Straße stadteinwärts unterwegs, als plötzlich Steine auf sein Fahrzeug prasselten. Das war am Dienstag gegen 17.50 Uhr. Der Mann passierte gerade die Brücke Am Nordpark/Rönneterring. Die Frontscheibe seines Autos wurde beschädigt, er selbst blieb zum Glück unverletzt.

Foto: Reichartz

Durch das Glasdach seines Wagens sah der 34-Jährige auf der Brücke drei Jugendliche, die Richtung Rönneterring wegliefen. Die Polizei ermittelt nun wegen „gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr“ und sucht die drei Täter. Einer der Jugendlichen soll 1,80 Meter groß und von normaler Statur sein. Er trug laut Aussage des Dülkeners einen grauen Blouson mit vermutlich hellblauen Streifen an Ärmeln und Brust sowie eine graue Strickmütze mit breitem Saum. Die Begleiter konnten nicht beschrieben werden.

Die Polizei nimmt solche Vorfälle sehr ernst. Als im Juni vergangenen Jahres zwei Mädchen einen Schotterstein von einer Eisenbahnbrücke auf ein Auto warfen, das auf der L 390 unterwegs war, wurde sogar eine Mordkommission gebildet. Der geworfene Stein hatte das Dach des Wagens durchschlagen, in dem ein Ehepaar (33 und 28 Jahre) aus Süchteln mit seinem sechs Monate alten Säugling saß. Wie durch ein Wunder blieben alle unverletzt. Die Staatsanwaltschaft wertete die Tat als versuchten Mord.

Die Polizei fahndete nach den Mädchen, die sich wenige Tage später selber stellen sollten. Sie waren zwölf und 13 Jahre alt. Die Schotterstein-Würfe sollten eine Mutprobe sein. Das Jugendamt schaltete sich in diesem Fall ein, da die Kinder noch strafunmündig waren.

Im Februar 2016 warf eine Gruppe von vier bis fünf Kindern oder Jugendlichen von der Fußgängerbrücke über der Fliethstraße Steine auf einen Audi, in dem eine Frau saß. Auch sie blieb zum Glück unverletzt. Ihr Wagen wurde allerdings beschädigt.

Dass solche Steinwürfe auch weitaus schlimmere Folgen haben können, zeigt ein Fall aus den 70er Jahren. Damals starb eine Frau. Junge Männer, die gerade den Kinofilm „Erdbeben“ gesehen hatten, wollten eine Szene mit herabstürzendem Gestein nachspielen. Von einer Baustelle stahlen sie Steine und warfen sie von einer Brücke auf die A 52. Ein Stein durchschlug die Windschutzscheibe eines Autos und traf die Fahrerin im Brustbereich. Die Frau war sofort tot. Das, so waren sich die Ermittler sicher, hätte auch der Familie mit dem Säugling passieren können, deren Auto vom Schotterstein getroffen wurde. Hätte das Geschoss den Wagen eine Hundertstelsekunde versetzt erwischt, wäre auch in diesem Fall die Windschutzscheibe durchschlagen worden.

Im aktuellen Fall sucht die Polizei der Stadt Mönchengladbach nach Zeugen. Sie fragt: Wer hat die Jugendlichen gesehen? Wer kann sachdienliche Hinweise zu dem Vorfall an der Waldnieler Straße geben? Hinweise von möglichen Zeugen erbittet die Polizei unter der Telefonnummer 02161/290.