Radrennbahn: Abriss beginnt

Als erstes rückten die Bagger der Haupttribüne zu Leibe.

Foto: Grulke

Während sich der Hydraulik-Bagger mit seiner Betonzange durch das alte Gemäuer frisst und regelmäßig dicke Betonbrocken hinabfallen, dass kurzfristig gar der Boden unter den Füßen vibriert, hat Harald Weuthen bereits die Zukunft vor Augen. „Hier entsteht eine hochmoderne Anlage, die allen Bürgern gerecht wird. Sie soll bunt, lebendig, offen, jung und einladend werden“, sagt der Fachbereichsleiter für Schule und Sport und zeigt auf die Skizze, die er mitgebracht hat.

Auf der Zeichnung sind zwei Kunstrasen-Spielfelder abgebildet, ein Multifunktionsgebäude, eine Skater-Anlage und eine Laufbahn, die um das komplette Areal herumführt. Bis der Komplex im Volksgarten mit einem Investitionsvolumen von drei Millionen Euro fertiggestellt ist, wird es zwar noch etwa anderthalb Jahre dauern. Doch spätestens mit dem Abriss der alten Tribüne auf der Sportanlage Radrennbahn ist für jeden ersichtlich, dass der Umbau zügig voranschreitet.

„Natürlich ist die Radrennbahn eine geschichtsträchtige Anlage. Aber es ist eine gute Geschichte, dass wir hier einen Neuanfang erleben und dass wir etwas für die Sportstätten in der Stadt bewegen können“, sagt Weuthen. In knapp zwei Wochen wird die 1936 eröffnete Tribüne mitsamt des darunter liegenden Umkleidegebäudes abgerissen sein. Das Tribünendach war bereits vor wenigen Tagen abmontiert und abtransportiert worden, gestern nun kam der Abrissbagger zum Einsatz.

Gerade ein Jahr ist es her, dass die Stadtverwaltung kurzfristig einen Umbauplan für die marode Anlage erstellte. Die Gelegenheit war günstig, da es die Chance gab, die Umgestaltung überwiegend durch eine Landesförderung zur Integration von Flüchtlingen zu finanzieren. Denn in dem geplanten Multifunktionsgebäude soll es viele neue Angebote für die Integrationsarbeit im Quartier Volksgarten-Pesch geben. Das Konzept der Stadt überzeugte, so dass sie nun 2,15 Millionen aus dem Fördertopf erhält.

Zunächst wird bis zum kommenden Mai die Umwandlung des ehemaligen Rasenplatzes in ein Kunstrasenspielfeld mit Flutlichtanlage fertiggestellt. Dort wird zukünftig unter anderem der Polizei SV seine Spiele austragen. Die übrigen Sport- und Freizeitanlagen sowie das Multifunktionsgebäude sollen bis Herbst 2018 in Betrieb genommen werden. „Die planerischen Grundlagen werden jetzt konkretisiert“, sagt Weuthen.

Die Planer haben dabei auch mit Sportvereinen zusammengesessen, beispielsweise mit der Rollbrett Union, die wertvolle Tipps für die Skateranlage geben konnte. Ein weiterer Anziehungspunkt dürfte die zweite Kunstrasenfläche werden, die in der Form einer eigenen kleinen Arena gestaltet wird und auf der zwei Kleinspielfelder angelegt werden. Dazu kommen eine 100-Meter-Sprintstrecke, Outdoor-Fitnessgeräte und der beleuchtete Laufweg. Letzterer wird auch auf dem alten Wall der Radrennbahn verlaufen, der zumindest in Teilen erhalten bleibt. Die Tribüne der traditionsreichen Anlage ist dagegen seit gestern Geschichte.