Autobahnpolizei-Wache in Betrieb
Am neuen Standort der Autobahnpolizei an der A 61 wurde gestern der Betrieb aufgenommen. Der Neubau ersetzt die alte Wache in Rheydt und eine in Neuss.
Der Bau hat gut ein Jahr gedauert, er war 2,5 Millionen Euro teuer — und er soll beispielgebend für Wachen der Autobahnpolizei in NRW werden. Die neu gebaute Wache in der Aufbahnauffahrt Rheydt der Autobahn 61 ist nun in Betrieb. Dort sind von jetzt an 68 Beamte der zusammengelegten Wachen Rheydt und Neuss-Norf eingesetzt und decken einen Bereich von 175 Autobahnkilometern ab. Gestern übergab Armin Lövenich vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes symbolisch den Schlüssel an den zuständigen Polizeipräsidenten Norbert Wesseler aus Düsseldorf. „Wir sind über die Punktlandung bei Kosten und Termin sehr glücklich“, sagte Lövenich, Leiter der zuständigen Duisburger BLB-Niederlassung.
Der Leitende Polizeidirektor im NRW-Innenministerium, Rüdiger Wollgramm, betonte, wie wichtig die Autobahnpolizei für die Sicherheit auf den Fernstraßen, aber auch für die Kriminalitätsbekämpfung sei. Terroristen, Schleuser, mobile Einbrecherbanden — sie alle nutzten die Fernstraßen. „Die Autobahnpolizei ist ein wichtiger Baustein für die Sicherheit des Landes“, sagte Wollgramm.
Zuletzt hatte die bereits seit September 2015 zusammengelegte Wache provisorischen Unterschlupf im Mönchengladbacher Polizeipräsidium gefunden. „Die Autobahnpolizei gehört direkt an die Autobahn, das haben wir per Erlass im Dezember 2012 auch einem breiteren Publikum deutlich gemacht“, sagte Klaus Schönenbroicher, Ministerialrat und Referatsleiter im Innenministerium. Und er betonte, die neue Wache sei beispielhaft für alle anderen in NRW und liege auch bundesweit ganz vorne. Die Architektur, die Funktionalität, das Design soll überall übernommen werden, wo in NRW eine neue Autobahnwache gebaut wird — bis hin zum Putz zwischen den Fenstern. Derzeit wird bereits eine Kopie der Gladbacher Wache an der Autobahn 3 in Hünxe gebaut.
Was die Vertreter des Ministeriums damit meinen, zeigte Dienststellenleiter Matthias Hampe den zahlreichen Besuchern beim Rundgang durch die Wache. In dem zweigeschossigen Bau sind unten die Leitstelle, in der alle Einsätze zusammenlaufen, das kameraerfasste Gelände überwacht wird und sich Besucher melden können, Schreibräume (einer davon ist auch vorgesehen für Blutproben, die entnommen werden müssen), Küche und Besprechungsräume untergebracht. Im Obergeschoss befinden sich Umkleiden, Duschen, und Büros der Dienststellenleitung.
Armin Lövenich vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb
Damit sich die Beamten beim Ankleiden der Uniform nicht ins Gehege kommen, wurden in den Umkleiden etwa zwei Quadratmeter Platz pro Polizist eingeplant. Ein Luxus im Vergleich zu anderen, älteren Wachen. Insgesamt bietet die neue Wache gut 635 Quadratmeter Nutzfläche.
Alles ist nicht nur auf dem neuesten technischen Stand nach funktionalen Gesichtspunkten eingerichtet (das gilt zum Beispiel auch für die nachträglich korrigierte Anzahl an Parkplätzen), sondern sieht auch noch gut aus. Hampe und seine Kollegen konnten sich die Möbel zum Teil selbst aussuchen. „Dadurch haben wir eine hellblaue Küche verhindern können, und wir sind von Eiche/Buche abgewichen“, sagt Hampe. „Wir sind wunschlos glücklich in der neuen Wache und gerne hier.“