Autorin Karin Welters begibt sich ins Kreuzfeuer der Kritik
62-Jährige veröffentlicht unter dem Pseudonym Clara Becker ihren Erstlingsroman.
Mönchengladbach. „Als ich mein fertiges Buch endlich das erste Mal in den Händen hielt, kamen mir die Tränen“, sagt Karin Welters.
Drei Jahre Arbeit liegen hinter ihr: „Das Schwierigste war eigentlich nicht das Schreiben, sondern das Überarbeiten meines Manuskriptes“, sagt die Rheindahlenerin.
Mehr als 50 Mal habe sie ihren Debütroman gelesen und immer wieder korrigiert, jetzt hat Karin Welters ihn mit dem Titel „Kreuzfeuer“ und unter dem Künstlernamen Clara Becker bei Books on Demand (BoD) selbst verlegt. Zuvor hat sie unter demselben Pseudonym bereits Kurzgeschichten veröffentlicht.
Karin Welters glaubt, dass ihr Erstlingsroman heftige Gegenwellen erzeugen werde: „Ich rüttle an den Fundamenten der großen Weltreligionen“,sagt die 62-jährige Jungautorin. „Kreuzfeuer“ erzählt die Geschichte von Volker Lehmann, einem jungen Mann, der eigentlich Priester werden will.
Auf der Geburtstagsfeier seiner Schwester verliebt er sich jedoch in eine junge Frau und gerät in Gewissenskonflikte: Zölibat oder Heirat. Er flieht vor dieser Entscheidung an die holländische Küste und trifft dort Lisa. In vielen Gesprächen hilft sie Volker dabei, seinen Weg zwischen weltlichen Sehnsüchten und spirituellen Ansprüchen zu finden: „Hier komme ich ins Spiel“, sagt Karin Welters.
Seit 16 Jahren führt die gebürtige Wuppertalerin als Life- und Business-Coach Menschen durch Konflikte und Lebenskrisen. In ihrem Beruf stößt sie immer wieder auf Erfahrungen und Geschichten, den die Autorin in ihrem Roman einfließen ließ.
Da in ihrem Buch der innere Monolog der Protagonisten überwiege, sei es nicht immer einfach gewesen, diesen Spannungsbogen zu halten. Doch Karin Welters hat gelernt, wie das Handwerk einer Schriftstellerin funktioniert.
Von 2008 bis 2011 studierte sie sechs Semester im Fernstudium an einer Hamburger Akademie des Schreibens und erfüllte sich damit einen langgehegten Traum: „Als Schreibende Menschen auf ihrem Weg zu unterstützten“, sagt sie. Dabei will sie ihren Lesern keine fertigen Konzepte liefern.
Auch Lisa gibt dem ins Kreuzfeuer geratenen Volker nur einen Denkanstoß. Den Weg aus der Krise muss er selber finden. Der Leser sollte sich dabei auf eine Überraschung gefasst machen. Die Autorin schmiedet bereits neue Pläne: „Drei Romanmanuskripte liegen schon fertig in meiner Schreibtischschublade“, so Karin Welters.