Behinderten-Heim gerät ins Visier der Ermittler
Wegen möglicher Pflegefehler gibt es eine Strafanzeige einer Gladbacher Rot-Kreuz-Mitarbeiterin.
Mönchengladbach. Wegen angeblicher Pflegefehler hat eine Mitarbeiterin eines Mönchengladbacher Heims für schwerbehinderte Menschen in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes Strafanzeige erstattet. Die Mönchengladbacher Staatsanwaltschaft ermittelt, wie der stellvertretende Presse-Staatsanwalt Lothar Gathen am Donnerstag sagte.
Details wollte er wegen des laufenden Verfahrens nicht nennen. Die Akten liegen bei der Polizei. "Es wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Mögliche Zeugen müssen noch gehört werden", so Gathen.
Es geht um den Vorwurf der Körperverletzung der in dem Heim betreuten Behinderten. Die Frau soll dafür mehrere Führungskräfte des Heims, in dem sie arbeitet, verantwortlich machen. Sie hätten Pflegefehler in der Einrichtung vertuscht.
"Uns überrascht das alles überhaupt nicht", sagt Frank Dücker, Gewerkschaftssekretär bei Verdi Mönchengladbach, der für den Pflegebereich zuständigen Gewerkschaft. "Uns liegen diverse Beschwerden von Mitarbeitern über die Führungskräfte in dem besagten DRK-Heim vor." Man habe bereits eine Beschwerde an den Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes in Düsseldorf geschickt.
In dem aktuellen Fall wird von der Polizei gemeinsam mit den in den vergangenen Wochen behandelten Vorwürfen möglicher Pflegefehler u.a. in zwei Caritas-Altenheimen beziehungsweise -Kurzzeitpflegeeinrichtungen ermittelt. "Der Grund ist, dass sich die Mitarbeiterin aufgrund des Zeugen-Aufrufs der Polizei im Zusammenhang mit diesen Anzeigen gemeldet hatte", so Staatsanwalt Lothar Gathen.