Preisverleihung in Mönchengladbach Benediktpreis: Armin Laschet hält Laudatio
Mönchengladbach. · Künstler Gunter Demnig wird am 26. Mai 2020 für sein Stolpersteinprojekt geehrt.
Der Benediktpreis von Mönchengladbach ist einer der Auszeichnungen in NRW mit landesweiter Ausstrahlung. Das unterstreicht auch die Wahl des Laudators, der im kommenden Jahr den Preisträger Gunter Demnig würdigen wird: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wird am 26. Mai 2020 die Laudatio auf den Initiator des Projektes Stolpersteine halten. Das teilte der Verein Benediktpreis von Mönchengladbach am Donnerstag mit. „Wir sind sehr stolz über die Zusage des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten“,sagt Helmut Linnenbrink, der Vorsitzende des Vereins. Dies zeige nicht nur die Würdigung der Arbeit Gunter Demnigs, sondern bestätige auch den Stellenwert der Preisverleihung. Laschet ist nicht der erste Ministerpräsident als Laudator: 2016 würdigte die damalige Ministerpräsidentin des Saarlands, Annegret Kramp-Karrenbauer, Königin Silvia von Schweden.
Preis ist mit Urkunde,
Plakette und 5000 Euro dotiert
Der Benediktpreis wird alle zwei Jahre verliehen. In den vergangenen Jahren wurden die Journalistin Dunja Hayali (2018), die schwedische Köningin (2016) und der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (2014) ausgezeichnet. Mit ihm werden Persönlichkeiten geehrt, deren „wertorientiertes Verhalten vor dem Hintergrund christlich-abendländischer Erfahrungen in besonderer Weise herausragt und die durch grundlegende Beiträge vor allem in den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur Beispielhaftes für die Zukunft geleistet haben“, so der Verein. Zum ersten Mal verliehen wurde der Preis vor mehr als einem halben Jahrhundert. Der Preis ist mit Urkunde, Plakette und einem Preisgeld von 5000 Euro dotiert.
Mit Gunter Demnig wird im kommenden Jahr ein Künstler ausgezeichnet, der sich europaweit um das Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus verdient gemacht hat. Seit Anfang der 1990er Jahre hat der Künstler etwa 70 000 Steine in fast 2000 Kommunen in Europa verlegt. Die Stolpersteine tragen auf der Oberseite eine Messingtafel. Darauf stehen die Namen der dort ehemals lebenden jüdischen Mitbürger wie auch anderer Opfer der NS-Willkür. „Damit ist die Aufforderung zum Nicht-Vergessen und zu stets wachem, verantwortungsvollem Handeln verbunden“, sagt Linnenbrink. Mit der Verleihung des Benediktpreises wird das künstlerische Schaffen Demnigs gewürdigt, der auch 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht aufhört, an die Gräueltaten der Nazi-Diktatur zu erinnern.
In Mönchengladbach hat Gunter Demnig bislang an 82 Orten insgesamt 278 Stolpersteine verlegt. „Sein Wirken ist vorbildlich für uns alle“, begründet Helmut Linnenbrink die Auszeichnung. „Die Preisverleihung an diesen Künstler ist ein Zeichen, das den Grundsätzen unseres Preises entspricht.“