Betrügerfamilie steht ab heute vor Gericht
Sieben Männer für 16 Taten angeklagt.
Sie zogen quer durchs Land und sollen vorwiegend ältere Menschen betrogen und bestohlen haben. Sieben Männern, alle verwandt oder verschwägert, sollen alleine in einem halben Jahr 16 Straftaten begangen haben. Mitte Oktober vergangenen Jahres waren die Mönchengladbacher Diebesbande verhaftet worden.
Ab heute müssen sich die sieben Männer aus Mönchengladbach wegen schweren Bandendiebstahls, schweren Raubes, bandenmäßigen Betruges und Hehlerei vor der Ersten Großen Jugendkammer des Mönchengladbacher Landgerichts verantworten. Die Männer im Alter von 20 bis 53 Jahren hatten sich ihre Opfer unter anderem in Berlin, Korschenbroich, Kerpen, Bedburg und Grefrath gesucht. Der 42-jährige Angeklagte soll als Kopf der Bande fungiert haben.
Laut Anklage sollen die Bandenmitglieder meist ältere Menschen mit üblen Tricks betrogen und bestohlen haben. In wechselnder Tatbeteiligung tauchten die Männer bei ihren Opfern auf.
So wirft die Anklage vier Männern vor, am 19. August 2014 in Oberdachstetten einen Hausbesitzer mit dem Versprechen, Dacharbeiten zu einem günstigen Preis erledigen zu wollen, hereingelegt zu haben. Das Opfer begleitete sie zur Bank und hob dort 1100 Euro ab. Die Gladbacher ergriffen sich das Geld und machten sich davon — ohne Dacharbeiten, so die Anklage.
In Kreuzau und Kerken sollen Bandenmitglieder in Häuser eingebrochen sein und dann mit Bargeld, Schmuck und einer Münzsammlung verschwunden sein.
Im Ermittlungsverfahren haben die Männer geschwiegen. Doch identifiziert und überführt wurden die Bandenmitglieder durch Telefonüberwachungen und durch Zeugen. Bei Wohnungsdurchsuchungen fand die Polizei offensichtliche Beutestücke, beispielsweise Schmuck. Aber die Beamten entdeckten auch Waffen wie eine Pistole, Baseballschläger und Schlagwaffen.
Weil sich die Gladbacher inzwischen zu den Taten geäußert haben, wurden sie aus der Untersuchungshaft entlassen.