Verwüstung und Chaos durchEinbruch-Serie in Schulen
Seit Anfang des Monats wurde in sieben Schulen in Viersen eingebrochen.
Viersen. Wenn Hans-Jörg Mommert derzeit in sein Büro kommt, dann gilt sein erster Blick dem Telefon. „Ich frage bei Büroantritt als erstes, ob schon ein Hausmeister angerufen hat“, sagt der Abteilungsleiter Schule und Sport der Stadt Viersen. Seit Anfang April häufen sich die Einbrüche in den Schulen der Stadt Viersen.
Die Serie begann im Viersener Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium an. Es folgten die Martinschule in Süchteln, die Realschule an der Josefskirche, die Körnerschule und die Albert-Schweitzer-Schule in Viersen sowie das Förderzentrum West am Standort Dülken als auch die Gemeinschaftsgrundschule Rahser in Viersen. Dazu kam ein Einbruch in einer Viersener Kita. „Einen einzelnen Einbruch in einer Schule oder einer Kita gibt es dann und wann immer einmal, aber eine solche Serie hatten wir noch nie“, bemerkt Mommert.
Auch der Polizei ist in Viersen eine derartige Vielzahl von Schuleinbrüchen innerhalb kürzester Zeit noch nicht untergekommen. „Die Vorgehensweise der Täter ist primitiv“, wie die Pressestelle der Polizei mitteilt. Die bislang unbekannten Täter schlagen Scheiben ein und hebeln Türen auf. Aktionen, die viel Lärm verursachen und schon dazu geführt haben, dass die unmittelbar an den Schulen wohnenden Hausmeister aufmerksam wurden und direkt die Polizei alarmierten.
Wo die Täter hingegen unbemerkt einstiegen, hinterließen sie ein absolutes Chaos, insbesondere in den Lehrerzimmern. Die Täter brachen die privaten Schränke der Lehrer auf, durchwühlten alles und warfen, vermutlich auf der Suche nach Bargeld, die Inhalte auf den Boden.
Die Schäden durch diesen Vandalismus scheinen momentan größer zu sein, als die Schäden durch den eigentlichen Diebstahl. Allerdings konnte hier noch gar nicht genau festgestellt werden, was alles gestohlen wurde.
Gegenstände wie Laptops und Beamer, die sich in den Schulen befinden, gehörten indes nicht zur Beute der Täter. Lediglich in einer Schule trugen die Einbrecher diverse Laptops vor dem Hausmeisterbereich zusammen. Allerdings ließen sie die Geräte dort stehen. Zudem bedienten sich die Täter in einer Fundkiste, in der von den Schülern liegengelassene Gegenstände gesammelt werden. Die Unbekannten brachen sogar eine massive Holztür zu einem Putzmittelraum auf, wobei „sie hier nur den Drehknopf an der Türe hätten drehen müssen, um hinein zu gelangen. Die Türe war nämlich nicht abgesperrt“, bemerkt Mommert.
Neben dem sinnlosen Vandalismus scheint es, als hätten die Täter zudem keine Sorge erwischt zu werden. Sie schlugen Fenster in Nähe zu Wohnbebauungen ein, was massiven Lärm verursacht, und störten sich auch nicht daran, dass Präsensmelder auf den Fluren von Schulen angingen und alles in helles Licht tauchten.
Immerhin gibt es mittlerweile eine Spur: Am Donnerstag um 23.02 Uhr gab es an der Rahserstraße erneut einen Einbruch in eine Schule. Doch dieses Mal wurde ein Täter beim Sprung aus einem Fenster und Verlassen des Tatortes beobachtet. Die Polizei konnte drei Personen festnehmen. Bei einer passte die Beschreibung. Es erhärtete sich der Verdacht des Einbruchs. Die Ermittlungen dauern aber noch an.