Bilanz: Arbeitslosigkeit verfestigt sich

14 997 Gladbacher sind ohne Job.

Mönchengladbach. Die Arbeitsmarktdaten sind eigentlich nicht schlecht: Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Zahl der Arbeitslosen im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Mönchengladbach um 921 Betroffene oder 3,1 Prozent auf insgesamt 28 844 Menschen ohne Job. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk bei 8,1 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Landesdurchschnitt. Das Problem: Für dieses gute Ergebnis ist nur der Kreis Neuss verantwortlich, der zum Einzugsgebiet der Gladbacher Agentur zählt.

Die Vitusstadt legt entgegen dem Trend sogar noch zu. Hier stieg die Zahl der Arbeitslosen um rund 400 Männer und Frauen oder 2,6 Prozent auf insgesamt 14 997. Schuld an dieser Entwicklung sind keine gesamtwirtschaftlichen Probleme. Es ist die „verfestigte Arbeitslosigkeit“, wie sie der Chef der Arbeitsagentur Johannes-Wilhelm Schmitz nennt.

Schwierig ist es nämlich nicht für Arbeitnehmer, die aktuell ihren Job verlieren, etwas Neues zu finden. Das geht auch in Gladbach recht gut und schnell. Problematisch bleibt es für diejenigen, die seit langem arbeitslos sind.

„Mit arbeitsmarktpolitischen Mitteln ändern wir hier nichts“, sagt Schmitz. „Wir haben es hier zum Teil mit Familien zu tun, in denen die zweite und dritte Generation arbeitslos ist.“ Da müsse man zu Mitteln der Sozialpolitik greifen. „Eine flotte Umschulung reicht nicht aus. Hier muss Beschäftigung über einen längeren Zeitraum organisiert werden.“

Knapp 12 000 Hartz-IV-Empfänger weist die Statistik für Mönchengladbach aus. Zum Vergleich: Im Kreis Neuss sind es nur etwas mehr als 9000. Die allgemeine Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt macht Schmitz dagegen kein Kopfzerbrechen. „Die Wirtschaft wächst nicht mehr so dynamisch, aber die jungen, gut ausgebildeten Leute, die jetzt in der Metall- und Elektroindustrie ihre Ausbildung abgeschlossen haben und kurzfristig arbeitslos sind, werden schnell wieder eine Anstellung finden.“

Entlastung für Gladbachs Arbeitsmarkt erhofft er sich zudem von den neu angesiedelten Logistikunternehmen im Regiopark, die bald starten und Arbeitskräfte einstellen werden. Rie