Blick hinter die Kunstkulisse
Zum 15. Mal findet ab Samstag der „parc/ours“ — das Wochenende der offenen Ateliers und Kunstorte — statt.
Mönchengladbach. Das Bild „Im Bus“ von Künstler Michael Beckers hängt in seinem neuen Atelier auf den Roemonder Straße 29. Es zeigt ein Foto aus einer Tageszeitung. Auf dieses hat der Künstler Donald Duck und zwei Comic-Feuer gemalt. „Der Betrachter ist gefordert, eine eigene Deutung zu leisten. Die Bilder sollen iritieren“, sagt Beckers.
Sich von Beckers Kunst „iritieren lassen“ und auch das Gespräch mit dem Künstler suchen — dazu haben die Besucher des „parc/ours“ am Samstag und am Sonntag Gelegenheit. „Bei der Aktion sehen Menschen meine Bilder, die sonst nicht zu mir kommen. Außerdem hat man Zeit, sich zu unterhalten “, sagt Beckers, der schon seit 2001 regelmäßig dabei ist.
Der Austausch steht auch für die anderen rund 40 Maler, Bildhauer, Konzeptkünstler, Fotografen und Videokünstler, die am Wochenende ihre Ateliers öffnen, im Mittelpunkt. Mit dabei sind 17 Gastkünstler.
Die Aktion findet nicht nur in den Ateliers statt: Zwölf Kunstorte — wie das Museum Abteiberg und die Citykiche — machen mit.
Auftakt zum parc/ours-Wochenende ist schon am Freitag (19 Uhr, Hauptstraße 178) die Ausstellungseröffnung und Live-Performance der Atelierstipendiatin der Stadt Angelika Fojtuch. Am Wochenende geht es dann unter anderem mit zwei Konzerten im Treppenhaus des Atelierhauses, Steinmetzstraße 31, weiter (Samstag und Sonntag 14 Uhr).
Wer mag, kann außerdem an Führungen teilnehmen: an einer Fahrradtour durch Rheydt (Samstag, Start um 10.45 Uhr, Radstation Hauptbahnhof Rheydt), einer Fahrradtour durch Gladbach (Samstag, Start: 14 Uhr Menge-Haus, Berliner Platz 12) oder einer Bus-Tagesexpedition durch die Ateliers (Sonntag, Start: 11.45 Uhr Menge-Haus).
In den Ateliers wird verschiedenes geboten — einige Künstler lassen sich auch besondere Aktionen einfallen. Kai Welf Hoyme (33) bietet eine Spurensuche in einerm Waldgebiet, in der Nähe der alten Niederrhein Kaserne an. „Der Ort war in meiner Biographie, so im Alter von etwa 14 Jahren, sehr wichtig“, sagt Hoyme, der zum ersten Mal bei dem Kunst-Wochenende mitmacht.
Petra Wittka bietet zum zweiten Mal ein Einblick in ihre Arbeit. Sie hat Produk und Objektdesign studiert. Schon während des Studiums hat sie in Frankfurt und Krefeld ausgestellt. Wittka arbeitet mit Materialien wie Ton, Plastik, Textil und Holz. Sie versuche momentan, sich als Künstlerin zu etablieren. Dafür sei der parc/ours wichtig: „Die Menschen in der Region könne mich so kennen lernen.“