Brunnen kommt nicht
Die Idee vom Olympia-Brunnen in Rheydt ist geplatzt.
Mönchengladbach. Er hat so ziemlich alles dafür getan, dass aus einer guten Idee Realität werden kann. „Aber es hat nicht sollen sein. Der Olympia-Brunnen und das Terrassen-Café auf dem Rheydter Marktplatz sind gestorben“, sagt Helmut Wallbaum. Es fällt dem 83-Jährigen sichtlich schwer, diese Worte auszusprechen. Schließlich haben er und seine Mitstreiter von der Initiative „Abenteuer Rheydt“ drei Jahre lang für ihre Vision eines neugestalteten Marktplatzes gekämpft.
Wallbaum: „Ich bin vor vielen Jahren als gebürtiger Düsseldorfer hier heimisch geworden. Damals hatte Rheydt was Besonderes, ein gewisses Flair. Davon wollten wir etwas zurückbringen.“ Hauptelement: Neben einem neuen Café ein Brunnen mit Erinnerungssteinen für bedeutende Gladbacher Sportgrößen — egal, ob Weltmeister, Olympiasieger oder deutscher Meister. Kostenpunkt: Mindestens 200 000 bis 300 000 Euro.
Wallbaum, selbst einst erfolgreicher Kanute, sagt: „Wir haben über 100 aktive oder ehemalige Spitzensportler aus der Stadt hinter uns, sie finden unsere Idee richtig gut. Auch zahlreiche Sponsoren wären bereit gewesen, mitzumachen. Vom Nationalen Olympischen Komitee in Frankfurt hatten wir sogar die Erlaubnis, die olympischen Ringe zu benutzen.“ Anfangs wäre durch alle Fraktionen hindurch eine ganze Reihe von Politikern von den Vorschlägen der Initiative angetan gewesen. Auch der Oberbürgermeister habe interessiert zugehört.
„Doch dann kam der Zeitpunkt, als es auf einmal hieß: Ein anderes Konzept wird bevorzugt“, so Wallbaum, auf dessen Schreibtisch daheim sich zeitweise ganze Ordner mit Briefen und Unterlagen stapelten. Selbstkritisch gesteht er jedoch ein. „Wer so für eine Sache kämpft wie ich es getan habe, der macht sich auch einige Feinde. Sie wissen ja, wie das hier in Gladbach läuft, wenn bestimmte Interessen eine Rolle spielen. Vielleicht hätte man da auch anders vorgehen können.“
Eins haben Wallbaum und die Initiative Rheydt aber erreicht — dass die Gedenkstätte für Gladbachs Spitzensportler weiter ein Thema bleibt. „Wir haben dieses Anliegen der Sportler offiziell an den Präsidenten des Stadtsportbundes, Bert Gerkens, übergeben“, so Wallbaum und ergänzt: „Ich hoffe, sie wird kommen — wo auch immer das sein wird.“