WM-Helfer: Abschied ins normale Leben
282 Freiwillige waren bei der WM der Frauen in Mönchengladbach im Einsatz. Sie halfen beim Service oder arbeiteten als Fahrer.
Mönchengladbach. Ein Spiel dauert acht Stunden, manchmal aber geht es auch bis ein oder zwei Uhr nachts. In den vergangenen drei Wochen haben Jürgen Meis, Manuel Reuter, Andrea Schmitz, Darja Sauer und Gabi Koepp dieses Spiel mitgespielt. Sie waren während der Frauen-WM als Volunteers im Einsatz. Nun sitzen sie auf einer grauen Couch in einem leergeräumten Zelt und lassen ihre WM Revue passieren.
„Es war eine tolle Zeit“, sagt Andrea Schmitz (25). Noch bis Mittwoch diente den Volunteers das Zelt als Aufenthaltsraum. Am Tag eins nach dem letzten Spiel im Borussia-Park gehören die fünf Helfer zu den wenigen, die noch hier sind und aufräumen.
Das Wort Volunteer stammt aus dem Englischen und bedeutet Freiwilliger. Während der Frauen-WM trugen sie zum Gelingen der Spiele im Borussia-Park bei. So betreuten die freiwilligen Helfer etwa die Vertreter der Presse, kümmerten sich um die Logistik oder wurden als Fahrer für prominente Gäste eingesetzt.
Doch Meis, Sauer und die anderen drei Freiwilligen haben nicht nur während der dreiwöchigen WM-Phase geholfen. Schon davor unterstützten sie das Volunteer-Management bei den Vorbereitungen. „Wir haben zum Beispiel die anderen Volunteers mit ausgesucht“, berichtet Manuel Reuter (28). „Dabei haben wir vor allem auf die Motivation der Bewerber geachtet“, ergänzt Jürgen Meis.
Meis ist ein Typ mit freundlichem Gesicht und kantiger Brille, der in seiner Freizeit beim Frauenfußball-Fanclub „Seele brennt 2009“ aktiv ist. „Die Verschiedenheit der Teilnehmer hat mich beeindruckt“, sagt der 53-Jährige. Einige der Freiwilligen kamen beispielsweise aus den USA oder Brasilien „So etwas kann man eigentlich nicht in drei Wochen erleben“, findet Meis.
Doch auch der Besuch von Steffi Jones hat die fünf nachhaltig bewegt. „Sie ist unheimlich sympathisch“, schwärmt Andrea Schmitz. Gabi Koepp dagegen hat der Probe-Einlauf ins Stadion begeistert. „Vor dem Deutschland-Spiel sind wir ins leere Stadion eingelaufen, während die National-Hymne lief“, erzählt sie. Und Manuel Reuter haben die Einblicke in den Ablauf interessiert. „Jetzt sieht man, welche Räder ineinander greifen“, sagt er.
Imke Deipenbrock leitete als Volunteer-Managerin den Einsatz der freiwilligen Helfer. „Alle drei Spiele in Mönchengladbach sind super gelaufen“, sagt sie. Dafür habe es vom DFB und von der Fifa ein gutes Feedback gegeben. „Aber dass die WM zu Ende geht, mach mich traurig“, sagt sie.
So wie Deipenbrock fühlen sich auch die freiwilligen Helfer. „Man hat die Leute schätzen gelernt, und es sind richtige Freundschaften entstanden“, sagt Jürgen Meis. „Hoffentlich geht es nach der WM-Zeit weiter“, ergänzt Gabi Koepp (51). Die fünf Volunteers werden in den nächsten Tagen in ihren Alltag zurückkehren. Nur für Imke Deipenbrock wird es dann keinen Abschied ins normale Leben geben. „Ich gehe jetzt auf Jobsuche“, sagt die Volunteer-Managerin.