Caritasverband übt Kritik an Finanzierung
Die Caritas in der Region hat ihre Zahlen für das vergangene Jahr präsentiert. Zugleich kam ein Dauerthema aufs Tapet.
Mönchengladbach. Der Caritasverband der Region Mönchengladbach hat im Jahr 2013 schwarze Zahlen geschrieben: „Aufgrund gestiegener Personal- und Sachkosten blieben jedoch einige Aufgabenbereiche defizitär“, sagt Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa bei der Vorstellung der Jahresbilanz.
Der Wohlfahrtsverband bietet in der Region mehr als 20 Dienste und Einrichtungen an und beschäftigt rund 640 haupt- und etwa 300 ehrenamtliche Mitarbeiter. Das Angebot reicht von der Frühförderung für verhaltensauffällige oder behinderte Kinder bis sechs Jahre über eine Hausnotrufzentrale bis zur Begleitung alter Menschen in der Sterbephase. „Wir sind vielfältig und sehr erfolgreich sozial tätig“, betont Christof Wellens, Vorsitzender des Caritasvereins.
Allerdings hätten sich Aufgaben wie der Beratungsbereich, das Freiwilligenzentrum oder die Familienpflege wirtschaftlich nicht gerechnet: „Hier mussten wir Eigenmittel, die wir zum Beispiel aus Spenden oder Kirchensteuern beziehen, einbringen“, so Wellens. Weitere Mittelkürzungen könne sein Verband nicht verkraften, erklärt Polixa.
Das Ende der Fahnenstange sei auch beim derzeitigen Dauerthema, den Bedingungen in der Altenpflege, erreicht. Der Geschäftsführer kritisiert die „absolut unzureichende Finanzierung der Fachseminare für Altenpflege“ und das geplante neue Alten- und Pflegegesetz in NRW, das die stationären Altenhilfeeinrichtungen finanziell erheblich benachteilige und noch mehr Bürokratie verursache.
Fakt ist, dass immer mehr Menschen versorgt werden müssen, während der Fachkräftemangel seit Jahren stetig zunimmt. Die Caritas will ihre Altenpflege-Fachkräfte binden, indem sie ein attraktives Berufsfeld bietet und Tariflöhne zahlt. Doch der Stellenschlüssel lasse oft nur „Pflege im engen Minutentakt“ zu, so der Geschäftsführer. „Die Rahmenbedingungen für unsere Mitarbeiter müssen menschlich bleiben“, appelliert Polixa an Kostenträger und Gesetzgeber.
Neue Wege der Dezentralisierung ist der Verband im ambulanten Caritas-Pflegedienst gegangen, der im September seit 35 Jahren besteht. Hier versorgen fast 100 Mitarbeiter etwa 500 Menschen im häuslichen Bereich.
In Eicken, Korschenbroich und Rheydt gibt es seit 2013 weitere Teambüros, in denen Fachkräfte Fragen rund um die häusliche Pflege beantworten.