Mit 59,0 noch hinter Solingen Mönchengladbach vorne bei hohen Inzidenzwerten

Mönchengladbach · Der Anstieg der Corona-Zahlen sei nicht auf ein Cluster zurückzuführen, erklärt die Stadt. Welchen Anteil die Delta-Variante hat und ob es Folgen für das Bayern-Spiel gibt.

 In Mönchengladbach fallen zahlreiche Coronatests aktuell positiv aus. Die Stadt hat die zweithöchste Inzidenz in NRW.

In Mönchengladbach fallen zahlreiche Coronatests aktuell positiv aus. Die Stadt hat die zweithöchste Inzidenz in NRW.

Foto: dpa/Oliver Berg

(capf) 154 Corona-Fälle innerhalb einer Woche meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstag für Mönchengladbach. Gerechnet auf die Einwohner hat die Stadt damit die achthöchste Inzidenz in Deutschland – und die zweithöchste in NRW. Am Dienstag lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 59,0 und war damit leicht rückläufig (63,2 am Vortag).

Gesunken ist die Inzidenz in Mönchengladbach, weil das Gesundheitsamt bis Dienstagmorgen nur zwei neue Corona-Fälle verzeichnet hat. An den Tagen davor wurden hingegen stets mehr als 20 Neuinfektionen gemeldet. Am Dienstag stieg die Zahl der aktuell Infizierten auf 243. Genau 400 Personen befanden sich am Dienstagmorgen in Quarantäne.

Einen Hotspot sieht die Stadt derzeit nicht. „Ein Cluster mit einer Vielzahl von Infektionen, die auf ein Ereignis zurückzuführen wären, gibt es nicht“, sagte ein Stadtsprecher. Und Reiserückkehrer würden aktuell nur etwa zehn Prozent der Neuinfektionen ausmachen und so eine untergeordnete Rolle spielen. Weiter erklärt der Sprecher, der Anstieg der Zahlen in Mönchengladbach sei „nach wie vor auf die wieder möglichen Freizeitkontakte von größeren Personengruppen zurückzuführen“. Und: „Dies führt zur Verbreitung des Virus in den Altersgruppen mit geringer Impfquote.“

Die vom städtischen Gesundheitsamt übermittelten Zahlen zu den Neuinfektionen in den vergangenen 14 Tage untermauern dies: Nur neun Personen im Alter von über 60 Jahren sind akut infiziert. Das sind etwa drei Prozent der Neuinfektionen in den vergangenen zwei Wochen. Auf die Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen entfällt hingegen die Hälfte der Neuinfektionen (146 Fälle). Und etwa ein Fünftel (63 Corona-Fälle; 21,7 Prozent) der neuen Nachweise erfolgten bei Jugendlichen und Kindern, die 19 Jahre und jünger sind.

Auf die Delta-Variante des Coronavirus sind derweil 57,7 Prozent der aktiven Fälle zurückzuführen. Das sind 168 Personen, wobei bei 174 eine Infektion mit einer Variante des Virus festgestellt wurde.

Trotzdem dürfen 23 000 Zuschauer ins Stadion

Am Freitag spielt Borussia Mönchengladbach im Heimspiel gegen den FC Bayern – vor 23 000 Zuschauern, und damit der Anzahl an Personen, die laut Inzidenzstufe 1 für eine solche Veranstaltung erlaubt sind. Erst am Sonntag rutscht die Stadt in die Inzidenzstufe 2. Der Stadtsprecher erklärt dazu: „Das Spiel findet auf Grundlage der bestehenden rechtlichen Regelungen statt. Am Hygienekonzept von Borussia gibt es seitens der Stadt nichts auszusetzen. Die Stadt sieht auch keinen Anlass, bei den Auflagen für das Spiel über den vom Land gesetzten Rahmen hinauszugehen.“

Und so wird der Bundesliga-Auftakt wie geplant stattfinden, während der Inzidenz-Wert weiter ansteigt. Aber: Die Inzidenz verliert in der öffentlichen Diskussion auch ihre Bedeutung als Richtwert. Künftig soll die Hospitalisierung von Corona-Patienten eine wichtigere Rolle bei der Entscheidung neuer Maßnahmen spielen. Und in Mönchengladbach wird derzeit kein Covid-Patienten intensivmedizinisch behandelt.