Das Fußballherz schlägt Schwarz-Rot-Gold

Polnische und griechische Gladbacher drücken Deutschland die Daumen.

Mönchengladbach. Das Trikot ist gewaschen, die Fahne hängt, das Bier steht kalt — morgen um 18 Uhr geht die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine los. Die Mönchengladbacher sind vorbereitet.

Grazyna und Eugen Rzezniczek betreiben an der Friedrichstraße und der Hauptstraße schlesische Supermärkte. Sie zeigen Flagge — mit deutschen Fahnen. „Ich lebe seit 20 Jahren hier, mein Mann seit 30 Jahren. Wir drücken Deutschland die Daumen“, sagt die gebürtige Polin. Das Eröffnungsspiel Polen gegen Griechenland wird sich das Ehepaar aber „selbstverständlich auch anschauen“. Zuhause, ganz in Ruhe.

So sieht auch der Plan von Timo Halkidis aus. Der Besitzes des griechischen Restaurants „Mediterranos“ an der Dahlener Straße hat sich Freitagabend extra frei genommen. Er lebt seit 1986 in Deutschland und sein Fußballherz schlägt ebenfalls Schwarz-Rot-Gold. „Ich habe mir zwei deutsche und eine griechische Flagge gekauft.“

Maria Weihrauch favorisiert keine Mannschaft. Sie leitet derzeit den Deutsch-Russischen Integrationsverein, kommt aber gebürtig aus Bulgarien und wohnt seit 30 Jahren in Mönchengladbach. „Die Spiele schaue ich mir bei uns im Verein an“, sagt die Bulgarin mit deutschem Pass.

In den Räumen an der Frankenstraße 28 wird mit Nachbarn und Vereinsmitgliedern auch das Spiel Russland gegen Tschechien (Beginn: morgen um 20.45 Uhr) im „Rudel“ geguckt. „Alle sind herzlich eingeladen. Ganz egal, welche Nationalität sie haben“, sagt Weihrauch.