Das Gesicht der Arcaden
Eine Jury brütete am Freitag über sechs Fassaden-Entwürfen für das Einkaufszentrum. Mit der Sieger-Idee soll das Projekt weiter entwickelt werden.
Mönchengladbach. Das „Gesicht“ der Gladbacher Arcaden an der Hindenburgstraße soll nach einem Entwurf des Aachener Büros kadawittfeldarchitektur gestaltet werden. Das hat am Freitag ein Preisgericht aus Architektur-Experten, Politikern, Vertretern des Investors mfi, der Verwaltung und der städtischen Entwicklungsgesellschaft entschieden. Den ganzen Tag saß die Jury zusammen, um sich zwischen sechs Entwürfen zu entscheiden.
Der Sieger aus Aachen hat laut Jury die „richtige Balance zwischen Respekt vor der bestehenden Stadt und Innovation“, wie es der Vorsitzende der Preis-Jury, Professor Carl Fingerhuth aus Zürich, ausdrückte. Drei von sechs Entwürfen seien schnell aus dem Rennen gewesen, darunter „ein goldenes Raumschiff“ und ein „Gewächshaus“. Bei Platz drei für Schrammen habe die Balance zwar gestimmt, aber es habe nicht die Ausstrahlung der anderen bevorzugten Entwürfe gehabt.
Bei der Entscheidung für Platz zwei und drei habe, so Fingerhuth, die Seite der Architekten zunächst die „phantasievolle Innovation“ favorisiert, die Investoren und die Politik das, was „am besten dem Ort gerecht wird“. 7:2 Stimmen für kattawittfeldarchitektur seien aber eine „solide Mehrheit“ gewesen.
Fingerhuth lobte den Entwurf als einen mit „großer Einheitlichkeit“, der gleichzeitig so gegliedert sei, dass er „kein großer Walfisch“ sei, sondern in die Stadt passe.
Die Fassade aus Terrakottastäben hat es Matthias Böning, mfi-Vorstand, angetan. „Dieser warme Ton, der den rheinischen Feldbrandklinkern nachempfunden ist.“ Das Gebäude verzahne sich hervorragend mit der Umgebung und passe sich den unterschiedlichen Höhen an.
Die geschwungene Fassade bezeichnet Baudezernent Andreas Wurff als „organisch“, „weich“ und durch die gläsernen Anteile „offen“. Die Front fange von verschiedenen Perspektiven aus die Blicke ein. Damit sei das Problem gelöst, dass durch den geplanten Abriss des Iduna-Hochhauses sonst kein Blickfang mehr für die lang gezogene Einkaufsmeile existiert hätte. Der Sieger-Entwurf sei einer, mit dem man wirklich leben könne, was bei Architekten-Wettbewerben nicht immer der Fall sei. „Diese Architektur ist erst- und einmalig“, sagte Oberbürgermeister Nobert Bude.
Auf Wunsch der Jury soll der Sieger-Entwurf noch an einigen Stellen etwas nachgebessert werden. Der Haupteingang soll behindertengerecht werden. Geplante Werbeflächen sollen dezenter werden und die Varianz von Glas und Terrakotta neu gemischt werden.
Das Endergebnis soll in den Bebauungsplan-Entwurf einfließen, der im Sommer erarbeitet wird.