Das Minto zieht auch Holländer an

In den 70er-Jahren waren Niederländer, die zum Shoppen nach Mönchengladbach kamen, keine Seltenheit. Seit der Eröffnung des Minto lebt diese Zeit wieder auf.

Foto: Knappe

Fast zwei Stunden Fahrzeit und rund 180 Kilometer liegen zwischen Utrecht und dem Minto. Bilal Bas nimmt das gerne in Kauf. „Ich komme öfters her. Das Center ist toll“, sagt der Niederländer. Und so war sein Wagen nur einer von zahlreichen, die am Samstag auf dem Parkdeck des Minto zu finden waren. Bilal Bas nutzt das Minto für Ausflüge mit der ganzen Familie. Nicht nur er und seine Frau sind begeistert. Auch Tochter Ayse findet das Minto klasse. „In den ganzen Niederlanden gibt es kein Einkaufcenter, das man mit dem Minto vergleichen könnte“, sagt Bas.

Als Mfi vor Jahren das Potenzial für ein Shopping-Center in Mönchengladbach untersuchen ließ, gab es zwei wesentliche Erkenntnisse: Ein lukratives Angebot wird die Kunden aus Gladbach, aber auch aus den Kreisen Viersen und Heinsberg davon abhalten, so oft wie bisher zum Einkaufen nach Roermond und Venlo zu fahren. Zusätzlich kann sich ein Strom in die andere Richtung in Bewegung setzen. Niederländer, die bisher ins Centro nach Oberhausen fahren, finden in Mönchengladbach eine für sie eine noch nähere Alternative.

Bilal Bas, Shopping-Tourist

Am Eröffnungstag Ende März stellte Mfi-Vorstand Ulrich Wölfer dann angesichts der gelungenen Architektur fest: „In dieses Center wird man auch aus Holland und Düsseldorf fahren.“

Das hat sich gut zwei Monate nach der Eröffnung bewahrheitet. Während man sonst in der Stadt höchstens im Borussia-Park Niederländisch hörte, sieht und hört man Niederländer nun auch vermehrt in der Gladbacher City. Auch die gelben Kennzeichen auf den Straßen haben zugenommen.

Das registriert Center-Managerin Jessica Queisser zufrieden. „Noch haben wir keine Erhebung, woher unsere Kunden kommen. Aber ein Blick aufs Parkdeck zeigt: Es kommen etliche Holländer zu uns ins Minto.“ Dafür, dass die Holländer vom neuen Center in Gladbach erfahren, hat Mfi gezielt gesorgt: durch Werbekampagnen in Venlo und Roermond. Und das ist erst der Anfang: Eine Partnerschaft mit VVV Venlo ist geplant. Im Center selbst soll es einen Nederlands-Tag geben. Und sogar die Busladungen voller Holländer wie einst in den goldenen Zeiten der Einkaufsstadt Mönchengladbach sind ein ganz konkretes Projekt: „Wir denken sehr konkret über Shuttle-Busse nach. Wir werden das im kommendem Jahr testen“, sagt Jessica Queisser.

Für Bilal Bas käme diese Idee genau richtig. „Ich werde auf jeden Fall öfters herkommen“, sagt der Niederländer. Dabei sind seine Landsleute gar nicht die einzigen Besucher aus dem benachbarten Ausland. Wer sich auf dem Parkdeck umschaut, der findet auch Autos aus Belgien. Und aus ganz NRW kommen die Besucher sowieso.