Das Wintersport-Event wird vergrößert und verlegt

Nun gibt es zwei Weltcups: Neben Snowboardern springen auch Skifahrer von der 120 Meter langen Rampe. Die Veranstaltung wird dafür aber vorverlegt, auf den 2. und 3. Dezember.

Als sportlicher Leiter beim Deutschen Skiverband muss man Mönchengladbach von Amts wegen nicht zwingend kennen. Heli Herdt kennt die Stadt sehr wohl und ordnete sie gestern bei einer Pressekonferenz so ein: „Innsbruck ist natürlich nicht so eine Metropole wie Boston oder Mönchengladbach.“

Da schmunzelte mancher Gladbacher im Publikum. Heli Herdt aber meinte das genau so. Und tatsächlich ist Gladbach für zwei Tage im Dezember der Mittelpunkt des wilden Teils der Ski-Welt. Im Sparkassenpark zeigen dann nicht nur die weltbesten Snowboarder ihre spektakulären Sprünge, sondern auch die Freestyler auf zwei Skiern. Zwei Weltcups an einem Wochenende von einer Riesenschanze — das hat es in Europa noch nie gegeben. Nur in Boston. So viel zum Thema Metropole.

Er habe den Traum gehabt, auch die Freestyler nach Mönchengladbach zu holen, bekannte gestern August Pollen, Geschäftsführer von Allrounder: „Schließlich hat mein Opa zu mir immer gesagt: Wenn Du in eine Pfütze springst, lass es ordentlich spritzen.“ Ein zweiter Weltcup sei allerdings der mittelfristige Plan gewesen. Dass dieser nun gleich im ersten Jahr gelingt, habe er nicht für möglich gehalten. Wie überhaupt die Resonanz auf das Event „sensationell“ sei, so Pollen. Das zeige auch der inzwischen gewonnene Titelsponsor. Ausgetragen wird in Gladbach nunmehr das „Arag Big Air Freestyle Festival“.

Hans Wilhelm Reiners, Bürgermeister

Dass der Doppel-Weltcup für Mönchengladbach eine Chance auf öffentliche Wahrnehmung ist, weiß Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. „Das ist ein Riesen-Event, das Strahlkraft in die ganze Region hat. Ich habe mir das dick in meinen Kalender eingetragen und werde auf jeden Fall dabei sein“, sagte er gestern bei der Pressekonferenz.

Er muss indes — wie viele, die schon Tickets gekauft haben — umplanen: Als nur die Snowboarder die Rampe herunter sollten, war der Weltcup für Samstag und Sonntag angesetzt. Nun ist er Freitag, 2. Dezember, und Samstag, 3. Dezember, geplant. Bei Kombikarten und Einzeltickets für Samstag ändert sich nichts. Wer am Sonntag kommen wollte, hat nun automatisch am Freitag Zugang. Wer das nicht will, kann sein Ticket an der Stelle zurückgeben, wo er es gekauft hat.

Auf 30 000 Besucher an den beiden Tagen hoffen die Veranstalter. Zu sehen gibt es 140 Sportler aus knapp 25 Nationen, darunter auch die deutschen Asse Lisa Zimmermann und Flo Preuss — und an jedem Abend eine Top-Band. Eine der beiden sollen dem Vernehmen nach die Sportfreunde Stiller sein. Hinter der Bühne entsteht eine Winterwelt mit Buden. Außerdem wird auf einer bisher noch nie genutzten Fläche ein großes Zelt für eine große Party nach dem Sport-Event aufgebaut.

Um die 120 Meter lange und 43 Meter hohe Rampe aufzubauen, werden die Gerüstbauer drei Wochen zu tun haben. „Das wird eine Baustelle mit sehr großen Kränen“, sagt Pollen. Am Ende gleitet man in einem Fahrstuhl nach oben. Oberbürgermeister Reiners, der letzte Woche im Urlaub auf der Schanze in Oberstdorf stand, ist sicher: „Nie im Leben würde ich da runter.“

Freestyler Flo Preuss erzählt, was passiert, wenn man es tut. „Man ist schon ein bisschen nervös, wie sich der Absprung anfühlen wird. Aber dann ist es einfach nur Spaß.“ Der Sprockhövelner freut sich besonders auf das Event. „40 Minuten von zu Hause entfernt — das ist ein Heimspiel.“

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