Dreck, Lärm und glückliche Mieter
Bei der Sanierung eines Hauses blieben die Bewohner im Gebäude.
Mönchengladbach. Die komplette Sanierung eines Mehrfamilienhauses mit 33 Wohnungen während die Mieter in ihren Wohnungen bleiben — dieses Projekt an der Böcklinstraße 10-12 in Holt war für die Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft Mönchengladbach (GWSG) Neuland.
Nach einem Jahr Bauzeit wurden die Arbeiten in dem 1967 gebauten Haus jetzt abgeschlossen.
Die Bewohner sind überwiegend Senioren, die in kleinen Appartements oder Wohnungen leben. Sie wollten trotz aller Unannehmlichkeiten, Krach und Schmutz unbedingt bleiben.
„Es war für alle nicht einfach“, sagt der Geschäftsführer der Stadttochter GWSG, Armin Maaßen. „Inzwischen haben wir die Bewohner befragt. Ihre Antworten sind überwiegend positiv.“
Die Einschränkungen waren teilweise groß. So wurde das Dach entfernt. Alte Balkone wurden vom Haus abgetrennt und durch neue ersetzt. Die meisten, jetzt teilweise auch größeren Wohnungen bekamen neue Fenster. Dadurch erhielt das Mehrfamilienhaus im Vergleich zum alten Plattenbau ein modernes Aussehen.
Das Haus erhielt eine Rampe am Eingang und einen Aufzug. „Während der Arbeiten blieben die Mieter in ihren Wohnungen, sind höchstens mal in ein Nebenzimmer gegangen“, sagt der Bauleiter, Architekt Stephan Brings.
Bezirksvorsteher Reinhold Schiffers (SPD), stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der GWSG, freut sich für die Mieter. „Sie wohnen 20 Jahre und länger hier. Es gibt eine funktionierende Nachbarschaft, die nach der Sanierung erhalten bleibt.“
Wichtigste Maßnahme war die energetische Sanierung. Laut Schätzung der GWSG sinken dadurch für die Mieter die Heizkosten um rund 30 Prozent. Der Mietpreis erhöhte sich allerdings von 4,50 Euro auf fünf Euro pro Quadratmeter. In den nächsten fünf Jahren wird es wegen der Mietpreisbindung keine Erhöhung geben.
„Dieses Haus ist ein gelungenes Beispiel für die Modernisierung unseres Wohnungsbestandes“, sagt die GWSG-Aufsichtsratsvorsitzende Anna Bögner (Grüne). Die Modernisierung hat 1,6 Millionen Euro gekostet — 100 000 weniger als veranschlagt. Das Land übernimmt 800 000 Euro, die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gibt einen zinsgünstigen Kredit in Höhe von 630 000 Euro.