Ergebnisse: Schlechte Zeiten für Hauptschulen
Die Anmeldungen sind bei den Gymnasien leicht rückläufig und bei Realschulen gestiegen. Gravierender sind die Entwicklungen bei Haupt- und Gesamtschulen.
<strong>Mönchengladbach. "Die Kapazitäten sind erreicht. Wir nehmen keine Anmeldungen mehr entgegen." So stand es am vergangenen Samstag an der Tür der Realschule Wickrath. Bis Donnerstag hätten Eltern eigentlich die Möglichkeit gehabt, ihre Kinder auch dort anzumelden. Väter und Mütter sind verärgert. In der Schulverwaltung wird das Schild nicht gut geheißen. Die normale Lösung wäre gewesen, alle Anmeldungen anzunehmen und später in großer Konferenz mit allen Schulleitern, Vertretern der Schulverwaltung und Politik auf andere Einrichtungen zu verteilen. Diese Koordinierungsgespräche starten am 28.Februar. Dort werden auch die Zügigkeiten verbindlich festgelegt.
Bei Realschulen geht es rauf, bei Gymnasien und Hauptschulen runter
"Umverteilen" ist das Stichwort für die weiterführenden Schulen. Den so rosig wie bei den vier Realschulen, an denen 498und damit mehr Kinder als 2007 angemeldet wurden (Vorjahr: 472 Schüler), sieht es nicht überall aus. Die gestern offiziell bekannt gegebenen Anmeldezahlen (die Frist endete am Mittwoch) zeigen einen weiteren Abwärts-Trend bei den Hauptschulen. Dort wurden fürs kommende Schuljahr nur 474 Kinder angemeldet (Vorjahr 547). Umgerechnet auf zwölf Hauptschulen, bedeutet das nach Ansicht von Insidern, dass einige Hauptschulen nicht einmal zweizügig laufen könnten. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass eine Hauptschule geschlossen werden muss. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Schuldezernent Gert Fischer (CDU) an der Gemeinschaftshauptschule Eicken an der Regentenstraße eine "auslaufende Auflösung" für möglich gehalten, wenn sich die Zahlen nicht verbessern. Noch gibt die Schulverwaltung allerdings nur die allgemeinen Anmeldezahlen bekannt, nennt keine Zahlen für die einzelnen Schulen. Ulrich Elsen (SPD), Vorsitzender des Schulausschusses, sieht "dringenden Handlungsbedarf". Man müsse mutige Entscheidungen fällen.Rückgängig sind auch die Anmeldungen an den Gymnasien mit 837 Kindern (Vorjahr: 922). Hier sollen am Math.-Nat. 132 Mädchen und Jungen angemeldet sein, in Rheindahlen 72, Huma 102 und Geroweiher 96.
Zünglein an der Waage könnten bedingt noch die Anmeldungen von 170 Schülern sein, die bisher in noch gar keiner Statistik auftauchen. Sie sind schlichtweg noch nicht angemeldet worden.
Ganz klarer Gewinner wäre eigentlich nur eine Schulform: die Gesamtschule. Der Elternwunsch für sie war mit 1161 Anmeldungen so groß, dass 500 Eltern beziehungsweise ihre Töchter und Söhne abgewiesen wurden und sich nun für eine andere Schulform entscheiden mussten (die WZ berichtete).