Odenkirchen: Anwohner hängen Geschwindigkeitsanzeige auf

Der Roggenweg ist eine Spielstraße. Aber viele Autofahrerer nutzen sie als Abkürzung.

<strong>Mönchengladbach. Der Roggenweg in Odenkirchen ist eigentlich Spielstraße - für viele Autofahrer ist sie eine schnelle Abkürzung zwischen Kölner und Kamphausener Straße. Zwar gilt auf der ein Kilometer langen Strecke Schritttempo, also sieben Stundenkilometer, und zwei Bodenwellen sorgen unweigerlich für eine langsamere Fahrweise, aber noch wird dort zu schnell gefahren.

Das Geld für das Schild stammt aus einem Preis für Verkehrssicherheit

Anwohnern wie Thomas Hinss wurde es nach fünf Jahren zu viel. Mit Hilfe der Bezirksvorsteherin Renate Zimmermanns und der örtlichen Polizei ließ der 52-jährige Familienvater ein Geschwindigkeitsmessgerät anbringen, um für mehr Sicherheit zu sorgen und den Autofahrern die aktuelle Geschwindigkeit "vor Augen zu führen".

Das Geld für das privat finanzierte, rund 2000 Euro teure Gerät stammt aus einer Auszeichnung von vor drei Jahren. Beim damaligen Wettbewerb "safety stars - Menschen engagieren sich" gewann Thomas Hinss den dritten Preis, weil er sich mit der Initiative "Schritt fahren" für die Sicherheit von Kindern eingesetzt hatte.

Seither stellt Hinss in verkehrsberuhigten Zonen in Odenkirchen legal Schilder mit der Aufschrift "Schritt fahren" auf und organisiert Kinderdemos, um die Anwohner auf die Gefahren für die Kleinen aufmerksam zu machen.

Mit seiner Geschwindigkeitstafel stieß er aber auf Widerstand: Er würde Kinder instrumentalisieren, sagte man ihm. Zudem habe sich das Straßenverkehrsamt erst quer gestellt, sagt Thomas Hinss. Jetzt ist er glücklich, ein Zeichen für einen "sicheren Roggenweg" gesetzt zu haben.

Zwei bis drei Wochen soll das Messgerät in Betrieb bleiben, um die Fahrzeugfahrer auf eine angemessene Fahrweise hinzuweisen. Danach soll es - auch nach Hinweisen aus der Bevölkerung - an verschiedenen Standorten in Odenkirchen zum Einsatz kommen.

Wie die Odenkirchener Polizeihauptkommissare Bernd Thiel und Willi Leopold der WZ bestätigten, würden Standorte ausgesucht, über die Beschwerden vorlägen.