Fahrradfahren fürs Herz

Beim Tag der offenen Tür im neuen Herzpark konnten Besucher ihre Fitness testen und die Räume kennenlernen.

Mönchengladbach. Die Sonne scheint, die Besucher lauschen den Klängen des Werksorchesters Schlafhorst, die Kinder spielen auf der Hüpfburg. Es ist Tag der offenen Tür beim Herzpark am Hardterwald. In dem Zentrum werden Patienten in einer Reha nach Herzinfarkt und anderen Herzproblemen wieder fit für den Alltag gemacht.

Sozialpädagogin Elke Becker (48) und Sporttherapeut Frank Müller (48) führen heute stündlich durch das ambulante Therapiezentrum. Zunächst zeigt die Sozialpädagogin den Seminarraum.

Dort bekommen die Patienten Schulungen und klären Fragen wie: „Was sind Risikofaktoren?“ bis hin zu: „Wie kann ich Stress am besten bewältigen?“ Weiter geht’s durch den Gymnastikraum, den Fitnessraum, den Raum fürs Ergometertraining, den Ruheraum und das Schwimmbad.

„Heutzutage sind wir der Ansicht, dass Sport nach Herzerkrankungen sehr wichtig ist. Das fördert Durchblutung am Herzen und die Herzkraft. Unsere Patienten sollen fitter die Klinik verlassen“, sagt Chefarzt Klaus Seidel (49). Die Sporttherapeuten joggen, walken und spazieren mit den Patienten durch den Wald. Je nach Konstitution des Patienten gibt es kürzere oder längere Rundwege, 600 Meter bis 1,9 Kilometer.

Hildegard Blum (75) und Hans-Günter Schweden (75) nehmen am Ergometertraining teil. Sie trainieren also auf Fahrrad-Fitnessgeräten. Sportwissenschaftler Diogo Kandel (36) misst dabei Blutdruck und Herzfrequenz der Besucher. Hildegard Blum fällt das Training leicht. Sie fährt allerdings auch viel mit dem Rad.

Die 75-Jährige hatte noch keine Probleme mit dem Herzen. Anders ist die gesundheitliche Situation von Hans-Günter Schweden. Er hat vier Stants, das sind kleine Drahtgestelle, die die Gefäße weiten sowie zwei Bypässe. Trotzdem schlägt er sich gut auf dem Ergometer.

Eismann Salvatore Cassano (66) steht mit seinem Eiswagen vor dem Zentrum. Nach einem Herzinfarkt im Februar wurde ihm ein Katheter gesetzt. Danach kam er für drei Wochen in die Reha im Herzpark. „Besonders toll war die familiäre Atmosphäre“, sagt er. Cassano hat alles mitgemacht: Durch den Wald laufen, Gymnastik, Krafttraining, Ergometerfahren, Chili con Carne kochen. Für die Zukunft hat er sich vorgenommen, das Auto öfters stehen zu lassen und mehr mit dem Fahrrad und zu Fuß zu erledigen.