Feuer im Dönerladen: Es war Brandstiftung

Gutachter finden Reste von Brandbeschleuniger in explodierter Imbissbude.

Mönchengladbach. Das Feuer in einem türkischen Imbiss im Mönchengladbacher Stadtteil Rheydt ist vorsätzlich gelegt worden. Ein Gutachter der Polizei fand Spuren eines Brandbeschleunigers in den verkohlten Trümmern eines Nebenraumes. Das ergab eine chemische Untersuchung. Der Bäcker- und Dönerladen war in der Nacht zu Montag gegen 3.22 Uhr nach einer Verpuffung förmlich explodiert.

Die Polizei war zunächst von einem technischen Defekt ausgegangen, weil der Brandherd in unmittelbarer Nähe zu einem Ofen liegt. „Jetzt ermitteln wir in alle Richtungen“, sagte Polizeisprecher Willy Theveßen. Eine Kommission mit dem Namen „Börek“ sei eingerichtet worden. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte Theveßen keine konkreten Angaben zu dem Brandbeschleunigungsmittel machen.

Rund um das Geschäft in der Rheydter Innenstadt herrschen derweil Unsicherheit und Angst. „Ich weiß nicht, wer so etwas macht“, sagte Ladeninhaber Güzeloglu Abdulilah gestern. Der 40-Jährige, der den Imbiss seit sechs Jahren betreibt, war telefonisch von Nachbarn zum Brand gerufen worden. Da stand das Gebäude bereits hell in Flammen. Wie es weitergeht, weiß Abdulilah nicht. Er möchte den Polizeibericht abwarten.

Hauseigentümerin Emine Sanal ist immer noch geschockt.. Sie war von einem lauten Knall und dem Geräusch von zerspringenden Scheiben geweckt worden. Sanal wohnt mit ihrem Mann und vier Kindern in der ersten Etage über dem Imbiss. Als sie die Fenster des Schlafzimmers öffnen wollte, um nachzusehen, kam ihr dichter Qualm entgegen. Voller Angst konnte sie mit ihrem Mann und dem anwesenden Sohn durch den verrauchten Flur flüchten. Von den neun Bewohnern des Hauses wurde niemand verletzt.