Feuer in Geneickener Wohnheim war Brandstiftung

Ein 22-Jähriger aus dem betreuten Wohnen soll in seinem Zimmer absichtlich gezündelt haben. Er ging am Donnerstag in Untersuchungshaft.

Mönchengladbach. Bei dem Feuer in einem mehrstöckigen Gebäude an der Beckersstraße 38 in Geneicken am Montagmorgen (die WZ berichtete) hat es sich um Brandstiftung gehandelt. Ein 22-jähriger Bewohner des Hauses ging am Donnerstagnachmittag in Untersuchungshaft. Der Vorwurf: schwere Brandstiftung und versuchter Mord.

Denn der Rheydter, der in der dortigen Einrichtung des Katholischen Vereins für soziale Dienste (SKM) Rheydt betreut wird, soll in seinem Zimmer Feuer gelegt haben und dabei den Tod der im Haus lebenden anderen Menschen billigend in Kauf genommen haben — das erfüllt nach Ansicht des Haftrichters den Straftatbestand des versuchten Mordes.

Beim SKM Rheydt mit Sitz an der Waisenhausstraße wollte man sich gestern nicht zu dem Vorfall äußern. In der betreuten Wohneinrichtung des Vereins leben Menschen, die ansonsten von Wohnungslosigkeit betroffen wären, psychisch Kranke, langjährige Süchtige oder andere Menschen, die aus der Bahn geworfen wurden.

Am Montag war die Feuerwehr um 6.09 Uhr alarmiert worden. Als die Helfer eintrafen, befanden sich bereits vier Bewohner des Hauses auf der Straße. Ein Mann musste allerdings über die Drehleiter aus dem Haus gerettet werden.

Der Zimmerbrand in der zweiten Etage hatte zum Glück schnell gelöscht werden können. Allerdings erlitt eine Frau (25) aus dem Nachbarhaus eine Rauchgasvergiftung. Sie musste deshalb kurze Zeit in einem Krankenhaus behandelt werden.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei und eines Brandsachverständigen hatten sehr schnell eine technische Ursache ausgeschlossen. Der Tatverdacht richtete sich bald gegen den 22-jährigen Rheydter, der seit dem Brand nicht mehr gesehen worden war. Offensichtlich hatte er Textilien in Brand gesetzt und war geflüchtet. Am Dienstag gelang es Zivilfahndern der Polizei, den Tatverdächtigen am Hauptbahnhof Rheydt festzunehmen.

Das Motiv des 22-jährigen Rheydters für seine Tat ist laut Polizeisprecher Willy Theveßen „bisher nicht bekannt“. Die Ermittlungen dauern weiter an.