Der Eigentümerin eines Hauses an der Nordstraße war vorher ein Wasserschaden in ihrer Erdgeschosswohnung aufgefallen. Der hinzu gerufene Handwerker stellt fest, dass das Wasser aus dem ersten Obergeschoss kam. Die Eigentümerin kontaktierte den Mieter. Der gab an, in Berlin zu sein, sich aber bald auf den Weg in Richtung Rheydt zu machen. Da die Frau den Schaden schneller beheben wollte, aber nicht in die Wohnung hinein kam, rief sie die Polizei.

Als die Beamten eintrafen, nahmen sie den typischen Geruch von Cannabis wahr und wollten der Sache auf den Grund gehen. Noch im Treppenhaus kam den Beamten ein junger Mann entgegen. Als sie seine Personalien überprüfen wollten, flüchtete er, konnte aber nach einer kurzen Verfolgung gestellt werden. Da die Kleidung des Odenkircheners (32) stark nach Haschisch roch, wurde er zur Wache gebracht.

Anschließend überprüften die Beamten die verdächtige Wohnung. Dort fanden sie ein wahres Drogen-Paradies. In mehreren Räumen wurde eine große Zahl von Cannabispflanzen angebaut und mit künstlichem Licht, Wasser und Luft aus einem Gebläse versorgt. „Einer der Wassersprenkler ist wahrscheinlich für den Wasserschaden verantwortlich“, sagte ein Sprecher der Polizei. In weiteren Räumen der Wohnung fanden die Beamten die geernteten Drogen, die dort zur Weiterverarbeitung lagerten.

Insgesamt stellte die Polizei rund 500 Pflanzen und 1,3 Kilogramm verkaufsfertiges Marihuana sicher. Die Ernteerwartung der Plantage wird auf zirka 20 Kilogramm geschätzt. Angaben zum Verkaufswert des Marihuanas wollte die Polizei nicht machen.

Der 32-jährige Odenkirchener wurde festgenommen. Noch in der Nacht zu Donnerstag versuchten die hinzu gerufenen Rauschgiftfahnder, den Aufenthaltsort des Wohnungsmieters zu ermitteln. Den Beamten gelang es, einen 35-jährigen Rheydter festzunehmen. Er war keineswegs in Berlin, sondern konnte an seiner Meldeadresse an der Brucknerallee angetroffen werden. maka