Feuer in Mönchengladbach Acht Autos brennen in der Nacht aus
Odenkirchen/Mülfort. · Die vier Tatorte liegen in Mülfort und Odenkirchen. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Es entstand hoher Sachschaden.
Anwohner der Einruhrstraße sind in der Nacht zum Donnerstag jäh aus dem Schlaf gerissen worden. Ein Ohrenzeuge berichtet, dass er durch mehrere extreme Knallgeräusche, so laut wie eine Explosion, geweckt worden sei. „Drei Autos brannten. Von jedem war nur noch ein großer Feuerball zu sehen. Der ganze Parkplatz schien in Flammen zu stehen. Bei einem Fahrzeug heulte die Alarmanlage“, beschreibt der Anwohner den Blick aus seinem Schlafzimmerfenster. Während die Feuerwehr eintraf, sei aus dem Auspuff eines der Fahrzeuge mit einem heftigen Knall ein Flammenknäuel herausgeschossen. Dichter schwarzer Rauch stieg Meter hoch gen Himmel und zog in Richtung Beller Park. Noch während die Löscharbeiten an der Einruhrstraße liefen, habe er beobachtet, wie weitere Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr über die Duvenstraße in Richtung Korneliusstraße fuhren.
Fälle von zerstörten Autos in dem Stadtteil häuften sich zuletzt
Insgesamt sind in der Nacht zu Donnerstag acht Fahrzeuge in Odenkirchen und Mülfort komplett ausgebrannt. Von ihnen blieben nur noch Wracks übrig. Kurz nach Mitternacht ging bei der Feuerwehr der erste Anruf von der Brückenstraße ein. Auch dort war ein Anwohner durch einen lauten Knall wach geworden. Nachdem er die brennenden Fahrzeuge – einen Pkw und einen Kleinlaster – entdeckt hatte, wählte er den Notruf.
Gut eine Stunde später, gegen 1.10 Uhr, mussten die Feuerwehrleute zu dem Einsatz an der Einruhrstraße ausrücken – dort brannten drei parkende Autos lichterloh. Wiederum vierzig Minuten später, gegen 1.50 Uhr, entdeckte eine Polizeistreife auf der Korneliusstraße zwei weitere brennende Autos, die hintereinander abgestellt waren. Und gegen 3.30 Uhr wurde an der Straße Kirschhecke ein weiteres Auto In Flammen gefunden.
Die Feuerwehr konnte alle Brände löschen. Es entstand ein hoher Sachschaden, der derzeit noch nicht genau beziffert werden kann. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.
In den sozialen Netzwerken wurde am Donnerstagmorgen viel spekuliert: Hängen die Taten in der Nacht mit den vorangegangenen AfD-Demonstrationen zusammen? Sind in Odenkirchen Serientäter unterwegs? Sind die brennenden Autos der Höhepunkt einer ganzen Reihen von Sachbeschädigungen an Fahrzeugen in dem Stadtteil?
Für die Polizei sind das alles Spekulationen, für die es noch keinerlei Anhaltspunkte gibt. Fakt ist aber: In Odenkirchen gab es in der Vergangenheit auffallend viele mutwillig zerstörte Autos. Zuletzt geschah dies am 19. Januar: An mindestens 15 Fahrzeugen waren die Scheiben eingeschlagen worden. Am 12. Januar musste die Polizei ebenfalls nach Odenkirchen ausrücken. Auch in dieser Nacht zu einem Sonntag hatten Unbekannte an der Wiedemannstraße, der Burgstraße, der Hoemenstraße, der Schmidt-Bleibtreu-Straße, der Korneliusstraße und am Laurentiusplatz Autos zerstört und Scheiben eingeschlagen. Am Neujahrstag hatten viele Odenkirchener ebenfalls eine böse Überraschung erlebt: In der Nacht waren aus reiner Lust am Kaputtmachen über 100 Fahrzeuge zerkratzt worden. In keinem Fall konnten die Täter bisher gefasst werden, auch weil es kaum Hinweise gab.
Im aktuellen Fall hat die Polizei die ausgebrannten Fahrzeuge sicherstellen lassen. Sie werden nun auf Spuren untersucht. Sachverständige sollen die genaue Brandursache herausfinden.