„Firefighter“ gehen bis an ihre Grenzen

Am Wochenende ist Europas härtester Feuerwehrmann gesucht worden.

Rheydt. Am Freitag und Samstag sind zum 15. Mal mehr als 250 Feuerwehrmänner aus ganz Europa zur „Toughest Firefighter Alive“-Europameisterschaft auf dem Gelände des Elisabeth-Krankenhauses in Rheydt angetreten.

Insgesamt müssen die Männer vier Stationen durchlaufen. Gebannt schaut Lina zu, wie die Feuerwehrleute den 80 Meter langen Wasserschlauch in Höchstgeschwindigkeit aus- und wieder einrollen. „Das sieht so leicht aus“, findet die Zehnjährige. „Aber mein Vater hat gesagt, dass der Schlauch total lang ist“, erzählt sie.

Als Lina kurz wegsieht, ist der „Firefighter“ schon an der nächsten Station angekommen und hebt einen Dummy, der 80 Kilogramm wiegt, auf ein Podest. „Bei diesem Wettkampf sieht man, unter welchem Druck die Männer täglich stehen“, sagt die 23-jährige Besucherin Yvonne von Gehlen. „Vor allem, wenn man bedenkt, dass es normalerweise um Menschenleben geht.“

Während Lina erst einmal einen Abstecher zum Kinderschminken macht, schaut sich ihr Vater Andreas Steinforth (32) an, was die Männer an der dritten Station leisten müssen.

„Die tragen da jetzt zwei 15 Kilogramm schwere Kanister hoch“, sagt er und ergänzt: „Jeder, der schon einmal zwei Kästen Wasser getragen hat, weiß, was es heißt, 30 Kilo zu tragen. Und dabei müssen die ja auch noch eine Leiter hochsteigen. Wahnsinn!“

Annette Hoppe (37) ist zum zweiten Mal Besucherin der TFA Europameisterschaft. „Ich war beim letzten Mal auch schon mit meinen Kindern hier. Mein Kleiner will einmal Feuerwehrmann werden. Bei Kindern ändert sich das ja ständig, aber trotzdem dachte ich, ich mache ihm damit eine große Freude“, erzählt die 37-jährige Mutter.

„Als er gehört hat, dass die Profis zum Schluss die 300 Stufen des Elisabeth-Krankenhauses hochlaufen müssen, wollte er sofort mitmachen“, sagt Hoppe. „Aber ich mach’ das ohne die ganzen schweren Sachen“, ergänzt der neunjährige Jason — und seine Mutter schmunzelt. sl

“ Gewonnen hat Joachim Posanz aus Göttingen. Er konnte sich mit einer Zeit von unter sechs Minuten für alle vier Stationen zum zweiten Mal den Titel „Der Härteste Feuerwehrmann der Welt“ sichern. Posanz folgt auf dem zweiten Platz der letztjährige Gesamtsieger Lukas Novak mit einer Zeit von sechs Minuten und elf Sekunden. Alexander Meyer, wie Teamkollege Joachim Posanz ebenfalls aus Göttingen, belegte den dritten Platz mit einer Zeit von 6:18 Minuten.