Ganz Odenkirchen kämpft für Finn
Der Sechsjährige ist zum zweiten Mal an Leukämie erkrankt. Die Hilfsbereitschaft in dem Stadtteil ist groß. Es gab eine Typisierungsaktion, Schüler sammelten Geld für die DKMS.
Zwei Wochen lang standen Rebecca Lünendonk und die anderen Mitglieder der Schülervertretung des Gymnasiums Odenkirchen in jeder Pause auf dem Schulhof und sammelten Geld. Gedacht war die Aktion aber nicht zur Finanzierung eines Schulprojekts. Sie hatte einen sehr ernsten Hintergrund. Der sechsjährige Finn ist zum zweiten Mal an Leukämie erkrankt und benötigt dringend eine Stammzellenspende. Jede Registrierung eines potenziellen Spenders bei der DKMS kostet rund 40 Euro. Die Sammelaktion, bei der 520 Euro zusammenkamen, soll dabei helfen. Damit das klappt, übergaben die Schüler das Geld nun an Natalie Kleine, eine der Mitinitiatorinnen der Aktion „Fight for Finn“.
Marc-André ter Stegen, Fußball-Nationalspieler, der die Aktion „Fight for Finn“ unterstützt
In Odenkirchen steht gerade ein ganzer Stadtteil zusammen, um dem Jungen zu helfen. „Wir haben von ihm erfahren und wollten uns typisieren lassen. Leider sind wir dafür noch zu jung“, sagt Rebecca Lünendonk. Um in die Spenderdatei der DKMS aufgenommen zu werden, muss man zwischen 17 und 55 Jahre alt sein. Die Schüler ließen sich aber nicht von ihrem Ziel abbringen und riefen spontan die Sammelaktion an ihrer Schule ins Leben.
„Eine Klasse hat 80 Euro gespendet. Auch die Lehrer, Betreuer und das Sekretariat haben mitgemacht“, sagt Jule Imschweiler.
Bereits Anfang März gab es in der Burggrafenhalle eine große Typisierungsaktion. „Rund 1500 Menschen haben sich registrieren lassen. Rein statistisch gesehen kommen auf 1000 Registrierungen sechs Spender. Auch wenn keiner für Finn dabei sein sollte, ist die Chance groß, dass anderen Erkrankten geholfen werden kann“, sagt Natalie Kleine.
Finn spielt Fußball in einer Jugendmannschaft von 05/07 Odenkirchen. Im Karneval zog der Verein mit mehr als einhundert Teilnehmern als Fußgruppe im Veedelszoch mit und warb für den Jungen. Im Verein entstand auch die Aktion „Fight for Finn“. Man ließ gelbe T-Shirts bedrucken und zeigte damit Solidarität.
Der Fußball schafft es, Menschen zu verbinden. Deshalb hat Finn zwei prominente Unterstützer. Der eine ist Ex-Borusse Marc-André ter Stegen, der gerade beim FC Barcelona das Tor hütet. „Finn ist ein kleiner Junge mit großem Herz. Er will leben.“ Mit diesen Worten ruft ter Stegen die Bevölkerung auf, sich registrieren zu lassen. Schon lange unterstützt Ex-Borusse Thorben Marx den Jungen. Bereits bei seiner ersten Erkrankung stand er an Finns Seite. „Finn ist mir echt ans Herz gewachsen“, sagte Marx. Zusammen mit Marc-André ter Stegen hat Thorben Marx die Schirmherrschaft für die Aktion „Fight for Finn“ übernommen und war bei der Typisierungsaktion persönlich in Odenkirchen.
„Wir finden es eine fantastische Idee, dass unsere Schüler den kleinen Jungen unterstützen möchten. Deshalb werden wir als Schule noch einen Betrag oben drauf legen und mithelfen“, kündigte Bernhard Spaniol, der Schulleiter des Gymnasiums Odenkirchen, an.