Geschenke fast wie zu Karneval: Die Werbekarawane der Tour

Von etwa 180 Fahrzeugen soll es am Sonntag Werbegeschenke regnen.

Foto: Hans-Peter Reichartz

„Das ist besser als jeder Karnevalszug“, heißt es von denjenigen Radsportjecken, für die die Tour de France 2017 im Heimatland nicht die erste ist. Am 2. Juli soll etwa zwei Stunden vor dem Fahrerfeld gegen 12.30 Uhr die rund zwölf Kilometer lange Werbekarawane das Rennen in Mönchengladbach anführen.

Dann bahnen sich rund 180 Autos, Lkw und andere Fahrzeuge den Weg durch die Straßen der Stadt. Hostessen verteilen bei der Karawane kleine Werbegeschenke an die Zuschauer — wie bei einem Karnevalsumzug. Ein Tour-Fan aus Mönchengladbach hat einen kleinen Einblick in seine Beute aus dem Jahr 2015 gegeben: Vor allem Kopfbedeckungen, Turnbeutel und Sport-Accessoires wurden in den vergangenen Jahren unter die Besucher gebracht. Aber auch Trinkflaschen, Süßigkeiten und allerlei Probierpackungen waren dabei. „Es wurden sogar teilweise Handygutscheine verschenkt“, erinnert sich der Gladbacher. „Da war tatsächlich in jedem tausendsten Wurfmaterial ein Handy verpackt.“

„Es gibt Zuschauer, die nur wegen dieser Karawane an die Strecke kommen“, sagte ein Sprecher der Stadt Mönchengladbach. Im vergangenen Jahr wurden ganze 14 Millionen Werbeartikel auf der gesamten Tour-Strecke verteilt.

Die Fahrzeuge der Karawane sind größtenteils geschmückt und verziert wie die Karnevalswagen vom Veilchendienstagszug. Die Teilnehmer und Sponsoren führen damit bei jeder Etappe das Fahrerfeld an. 2016 dauerte es rund 35 Minuten, bis der gesamte Tross durch war. Auf den Wagen geht es ähnlich zu wie auf den Karnevalswagen: Musik und tanzende Teilnehmer versprechen gute Stimmung. Bei den Teilnehmern handelt es sich um die großen Hauptsponsoren und verschiedene Unternehmen.

Wer schon vor der Tour auf Beutejagd gehen möchte, der sollte sich das Zeitfahren in der Düsseldorfer Innenstadt nicht entgehen lassen. Dort wird der Werbetross nämlich schon am Samstag unterwegs sein.

Besonders gute Chancen auf eine große Ausbeute hat man übrigens, wenn man die Teilnehmer lautstark anfeuert. Viele Besucher rufen der Werbekarawane auf französisch „allez, allez, allez“ zu, was so viel bedeutet wie: „auf geht’s, los“. Einen offiziellen Ausruf gibt es aber nicht. Wir hätten da gleich zwei Vorschläge: Wie wäre es mit „Halt Pohl“ oder „Lott jonn Peloton“?