Grüne heizen Diskussion um Müllsystem an
Die Partei will Bürger unterstützen, „die das beschlossene System noch ändern wollen“.
Es war eine bunte Gruppe, die 1984 die politischen Gremien aufmischte. Ihre Vertreter kamen mit Blumen in die Sitzungssäle. Als Bürgerschreck war so mancher Grüne verschrien. Wer den Neujahrsempfang der Grünen am Freitag in der Aula des Gymnasiums an der Gartenstraße erlebte, stellte fest: Die Öko-Partei ist angekommen in der Bürgergesellschaft.
Mehr als 150 Gäste kamen, darunter Vertreter anderer Parteien und von Institutionen der Stadt. Grünen-Chefin Anita Parker war begeistert und berichtete von einem „überdurchschnittlichen Mitgliederzuwachs“. Die gescheiterten Jamaika-Sondierungen hätten den Grünen nicht geschadet. Eher im Gegenteil. Parker bekam viel Beifall, als sie anprangerte, dass CDU und SPD im Bund in den Sondierungen eine „Abkehr von den Klimazielen 2020“ vollzogen hätten. Und sie rief die Verantwortlichen der Stadt auf, den Unkrautvernichter Glyphosat zu verbannen wie es die Stadt Rostock getan hätte.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Boris Wolkowski, machte deutlich, dass seine Partei einiges im Stadtrat erreicht habe — auch wenn es mit Blick auf das übermächtige Bündnis von CDU und SPD so aussehen würde, als „würden kleine Parteien nicht mehr benötigt“.
Dass die Stadt seit mehr als 20 Jahren wieder einen ausgeglichenen Haushalt habe, sei auch den Grünen zu verdanken. Sie haben in der damaligen Ampel-Allianz mit SPD und FDP den Weg in den Stärkungspakt des Landes mit Millionen-Zuschüssen geebnet. Im Gegensatz zur damaligen CDU.
Beim Abfallkonzept wollen die Grünen die Diskussion über die beschlossenen Rolltonnen weiterführen. Wolkowski sprach davon, dass die Grünen sich eine Unterstützung vorstellen können, wenn „Bürger den Weg gehen, um das beschlossene System noch zu ändern“. Und die Grünen wollen sich außerdem dafür stark machen, dass preisgedämmter und sozialer Wohnungsbau nicht aus dem Blickfeld gerät.