Haftstrafen für Autoschieber-Trio
Über Strohmänner wurden Autos gekauft und verschoben.
Mönchengladbach. Drei Männer aus Mönchengladbach und Korschenbroich sind vor dem Landgericht wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs und Urkundenfälschung zu Haftstrafen zwischen drei Jahren und vier Jahren plus drei Monaten verurteilt worden.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die drei Männer an Autoschiebereien im großen Stil beteiligt waren. Rund 30-mal hatten sie Strohleute dazu überredet, bedrängt oder genötigt, mittels falscher Verdienstnachweise Finanzierungsdarlehen für teure Autos abzuschließen.
Von den in Gladbach, Düsseldorf und Köln erworbenen Autos hatten die meist aus Polen stammenden Männer aber nichts. Sie mussten sie sofort abgeben — 500 bis 1000 Euro Provision.
Während die Banken auf die Raten der vermeintlichen Käufer warteten, waren die Fahrzeuge der Marken Lexus, Mercedes oder Volvo schon längst auf osteuropäischen Straßen unterwegs. Rund 460 000 Euro Schaden entstand den Banken.
Im Prozess hatten die drei Angeklagten im Alter zwischen 29 und 43 Jahren früh gestanden. Drahtzieher sollte allerdings ein vierter Mann im Hintergrund sein. Der habe die Idee zu den Betrügereien gehabt. Laut Gericht konnte die Identität dieses ominösen Hintermannes nicht aufgeklärt werden.
Aber nicht nur das Verhalten der Angeklagten, sondern auch das Verhalten der Kreditinstitute wurde kritisiert. In seiner Urteilsbegründung warf der Vorsitzende Richter den Banken Versagen vor. Die gefälschten Gehaltsabrechnungen der polnischen Strohleute seien durch keine Kontrollmechanismen der Banken aufgedeckt worden.
Das Verfahren gegen einen weiteren ebenfalls beteiligten Mönchengladbacher läuft noch. Er war zu einem Gerichtstermin nicht erschienen, so dass sein Verfahren abgetrennt wurde.