Hephata: Bescherung mit 14 Nachbarn

In der Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung wird heute gemeinsam gekocht und gefeiert.

Mönchengladbach. Weihnachtsmusik schallt durch das ganze Haus und das freut Peter Blask, denn er liebt das Fest. Für ihn kann die Stimmung gar nicht weihnachtlich genug sein: „Am liebsten würde er den Tannenbaum schon im September aufstellen“, verrät Verena Pierling. Sie leitet das Team, das Peter Blask und die anderen Bewohner der Wohngemeinschaft in ihrem Alltag begleitet und unterstützt.

15 Menschen mit Behinderung leben in dem Haus auf dem Gelände der evangelischen Stiftung Hephata gemeinsam unter einem Dach. Jeder hat hier seinen eigenen Bereich. Peter Blask nimmt Besucher gerne mit nach oben in sein Reich, das der bärtige Mann mit dem freundlichen Lächeln in ein wahres Weihnachtswunderland verwandelt hat. Schon im Treppenhaus sind unzählige Weihnachtskugeln, Sterne, Engel und Lichter zu bewundern. In der Wohnung bekommen nicht nur Kinder glänzende Augen: „Das alles aufzubauen, ist jedes Jahr viel Arbeit“, sagt der 58-Jährige und blickt sich stolz um.

Alle Wände und Decken erstrahlen in goldenem Glanz. An jeder einzelnen Stelle schimmern und glitzern Weihnachtskugeln, Lametta, Lichterketten, Adventskalender und ausgeschnittene Sterne in allen Farben. Beim Einschlafen kann Peter Blask vom Bett aus auf einen kunterbunt geschmückten Tannenbaum blicken und beim Kochen auf eine Krippe, in die das Jesuskind, Maria und Josef sowie viele Besucher eingezogen sind. „Heiligabend feiern wir immer alle zusammen“, erzählt Verena Pierling. An den Festtagen würden einige dann ihre Familien und Freunde besuchen.

In der großen Gemeinschaftsküche — dem Mittelpunkt des Hauses — steht schon der Tannenbaum. Auch das Festessen ist bereits geplant. In diesem Jahr soll es Gulasch geben: „Dafür habe sich alle Bewohner gemeinsam entschieden“, sagt die Teamleiterin. An Heiligabend wird zuerst zusammen gekocht, dann ist Bescherung.

Peter Blask zeigt auf die Treppe: „Hier liegen unsere Geschenke“. Natürlich hat er schon alles gekauft und eingepackt: „Einen Borussen-Kalender für meinen Freund“, verrät er. Selber habe er sich Bettwäsche mit der schwarz-weißen Raute und Tabak gewünscht. Wie in jeder Familie gehört in der WG auch das Singen zum Heiligabend. Peter Blask legt die CDs auf: „Ich kenne schließlich alle Lieder“, sagt der große Weihnachtsfan.