Hochschule: Neubau hat begonnen
Nach dem Spatenstich beginnen die Bauarbeiten an der Hochschule.
Mönchengladbach. Ziemlich kahl liegt das Grundstück zwischen Richard-Wagner- und Theodor-Heuss-Straße da: Bäume sind gefällt, Büsche entfernt, das Gelände vorbereitet. Jetzt können die Bauarbeiten für das „Multi-Gebäude“ der Hochschule Niederrhein beginnen. Zum Spatenstich kam auch NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze.
20 Millionen Euro kostet der Neubau. Gut 15 Millionen gibt das Land, der Rest stammt aus Eigenmitteln der Hochschule. Der Bau ist notwendig, weil die Hochschule aus den Nähten platzt: In Gladbach wächst die Zahl der Studierenden in diesem Semester auf mehr als 6600 an. Für so viele seien die Gebäude nicht ausgelegt. „Bei einem Flugzeug oder Hotel würde man von Überbuchung sprechen“, sagt Professor Ingo Bieberstein (Fachbereich Wirtschaftswissenschaften).
„Im Grundstudium sitzen die Studierenden auf den Fensterbänken oder stehen auf dem Gang.“ Deshalb sei man im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften froh, dass der Neubau kommt. Durch das Gebäude entstehen 900 Quadratmeter zusätzlicher Fläche für die Ökonomen. Außerdem werden dort drei Hörsäle und neue PC-Labore zur Verfügung stehen. Die Öffentliche Prüfstelle für das Textilwesen zieht ein, ebenso das Sprachenzentrum.
„Das Gebäude wird weiß, freundlich und elegant“, schwärmt Professor Hans-Hennig von Grünberg. Er ist Hochschulpräsident. Nicht so hässlich wie das bisherige Gebäude der Wirtschaftswissenschaftler an der Webschulstraße, das von Grünberg „das garstige Kind der 70er Jahre“ nennt. Ein abgeschlossener Innenhof entsteht, er erhöhe die „Aufenthaltsqualität“.
Der Neubau tue dem Hochschulstandort MG gut, meint OB Norbert Bude (SPD). „Unser Ziel ist ein echter Campus“, sagt er. „Aber der braucht auch ein Gesicht.“ Das bekommt er nach Budes Meinung nun.
Der Neubau soll Anfang 2013 fertig sein, wenn der Abitur-Doppeljahrgang in die Hochschule strömt. Aber er reicht nicht aus. Darauf wurden Redner nicht müde, die Ministerin hinzuweisen. „Wir überlegen, das leere TiN-Gebäude im Nordpark als Ausweichstätte zu nutzen“, sagt Bieberstein. Im Sinne der Hochschule wäre der Bau des „Zeilenschlussgebäudes“ an der Rheydter Straße. Wenn es gelänge, ihn von 2015 auf 2013 vorzuziehen, hätte die Raumnot ein Ende. Hier muss das Land mitspielen.