Hotel am Haus Zoar? - Vorzeigeprojekt ist gestoppt

Auf dem Gelände des alten Haus Zoar sollte sollte ein Hotel entstehen — doch das Vorhaben liegt auf Eis.

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Möchengladbach. Es sollte ein Vorzeigeprojekt an einer exponierten Stelle werden: Ben Lambers, langjähriger Chef des Dorint-Hotels, und Peter Jost, Geschäftsführer des Tagungshotels Elisenhof, hatten vor mehr als einem Jahr Pläne für ein Hotel auf dem Gelände des alten Haus Zoar neben dem Haus Erholung eingereicht. Doch mit einer Umsetzung des Vorhabens rechnet Ben Lambers mittlerweile nicht mehr. „Für uns liegen die Pläne auf Eis“, sagt er.

Es habe zwar ausgiebige Gespräche mit der Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach (EWMG) und den Ratsfraktionen gegeben. „Doch dann kam kein Signal mehr“, so Lambers.

Die Pläne sahen vor, dass auf dem Grundstück des leerstehenden Haus Zoar ein Hotel entstehen sollte, dass das Haus Erholung baulich mit einbezieht. Architektonisch sollte es den Stil des Haus Erholung aufgreifen. Zudem war angedacht, eine Verbindung der bestehenden Tiefgarage zum neuen Hotel zu erstellen. Die Anbindung ans Haus Erholung sollte zu einer besseren Vermarktung und Auslastung „der guten Stube Mönchengladbachs“ führen, so die Pläne. Neben Ben Lambers und Peter Jost hatten auch andere Investoren eigene Pläne vorgelegt.

„Die unterschiedlichen vorgelegten Entwürfe konnten nicht befriedigen“, sagt der Technische Beigeordnete und EWMG-Geschäftsführer Andreas Wurff. Es gebe derzeit in dieser Frage keine Zeitnot. „Wenn an dieser Stelle etwas gebaut wird, muss es eine hohe Qualität haben und das Haus Erholung positiv befördern“, so Wurff. Auch wenn ein Projekt mit dem Themenkomplex Hotel und Tagung an dieser Stelle nahelegend sei, sei man nicht zwingend daran gebunden. „Wir sind auch offen für andere Vorschläge.“

„Die Pläne waren als Idee interessant, sie konnten aber am Ende nicht überzeugen“, sagt auch Annette Bonin, planungspolitische Sprecherin der CDU. Konzepte für das alte Haus Zoar müssten zum Beispiel auch den Garten des Haus Erholung miteinbeziehen. Ein Hotel hätte jedoch auch spezielle Ansprüche, was die Abgeschiedenheit und öffentliche Zugänglichkeit des Geländes angeht. Aktuell sei der falsche Zeitpunkt, um diesbezüglich eine Entscheidung zu treffen. Man müsse abwarten, bis das Minto und der davorliegende Sonnenplatz fertig seien. Es sei nicht ratsam, erst einen Hotelbau zuzulassen und anschließend drumherum planen zu müssen, so Annette Bonin.

Auch Andreas Wurff plädiert dafür, zunächst die Fertigstellung des Minto und des Sonnenplatzes abzuwarten. Das Umfeld werde anschließend eine Aufwertung erfahren, so Wurff.

Dann werde wahrscheinlich auch das Gelände neben dem Haus Erholung verstärkt in den Fokus von Investoren rücken. „Von der Zeitachse her wäre das vertretbar“, so der Technische Beigeordnete. Nach dem letzten Stand vom Juli soll der Sonnenplatz voraussichtlich im Frühjahr 2016 fertig sein.

Sollte die Politik noch ein Interesse an den Hotel-Plänen haben, müsse es in absehbarer Zeit eine Entscheidung geben, so Ben Lambers. Denn wenn am Borussia-Park das geplante Hotel umgesetzt wird, brauche man kein zusätzliches Hotel am Abteiberg mehr. „Dann wäre der Bedarf gedeckt“, sagt Lambers.