Hündin Danny irrte über die Autobahn
Polizei fand das zitternde Tier im Kreuz Wanlo. Wahrscheinlich wurde die verängstigte Hündin ausgesetzt.
Mönchengladbach. Panisch und total verängstigt ist in der Silvesternacht eine Weimaraner-Hündin am Wanloer Kreuz umhergeirrt. Auf ihrem Lederhalsband steht der Name Danny. „Ein armes altes Mädchen — höchstwahrscheinlich ausgesetzt“, sagt Tierheimleiterin Jasmin Dickmanns.
Die Autobahn-Polizei hatte den Vierbeiner im Kreuz Wanlo entdeckt und eingefangen. Die Feuerwehr brachte das zitternde Tier nachts um kurz nach zwei ins Tierheim Lürrip, wo es derzeit zur Ruhe kommt. Weimaraner gehören zu den Vorstehhunden, sind äußerst sensible, anspruchsvolle und intelligente Jagdhunde.
Zunächst lag die Vermutung nahe, dass Danny aufgrund von Silvester-Knallereien verschreckt ausgebüchst ist. „Schließlich haben wir wieder am Neujahrstag mehr als zehn Anrufer, die ihre Tiere vermissen“, sagt die Leiterin. Einige Tiere sind bereits erfolgreich zu ihren Besitzern zurückgeführt worden. „Doch für die Weimaraner-Hündin ging kein Anruf ein — das ist ungewöhnlich, spätestens Montagmorgen hätte sich der Besitzer gemeldet, wenn es sich um einen Vermisstenfall handeln würde.“
Dannys Pfoten sind abgeschürft und wund. Ein Mikrochip, der eigentlich für einen Hund dieser Größe vorgeschrieben ist, fehlt. Im Ohr ist eine Nummer eintätowiert, aber gemeldet ist Danny nicht. Auch Zustand und Verhalten der Hündin lässt Dickmanns vermuten, dass das Tier ausgesetzt wurde: „Der Hund ist übergewichtig, hat ein glanzloses Fell, ist nicht offen, sondern extrem eingeschüchtert — vermutlich hat er einiges durchgemacht.“
Die Tierheimleiterin kann nur verständnislos den Kopf schütteln, wie ein Hundehalter ein Tier so vernachlässigen kann. Denn: Silvesterknaller alleine bringen den Hund nicht in einen solchen Zustand. Als Tierpfleger am Morgen den Zwinger reinigten, hat Danny prompt verschreckt die Rute eingekniffen, „doch aggressiv ist sie nicht — die Hündin hat momentan einfach nur vor allem Angst“, so die Leiterin.
Tierheim-Tierarzt Dr. Stanislav Piliar prüft derzeit den Gesundheitszustand. Dann wird Danny geimpft und gechipt. Nach zehn Tagen Tierheim-Aufenthalt wird sie zur Vermittlung freigegeben. Leiterin Dickmanns hofft, dass Danny auf ihre alten Tage noch einen Menschen findet, bei dem die Hündin Vertrauen erfährt und sich endlich wohl fühlen kann.